PRAXIS DIGISCOPING

FERNROHR PLUS KAMERA

Bei vielen Ornithologen, Forschern und Naturbeobachtern entstand der Wunsch, ihre Arbeit und Passion zu dokumentieren und zu teilen. Erwachsen ist daraus das sogenannte Digiscoping – eine perfekte Symbiose aus “Fernrohr” und Digitalkamera, jüngst auch Smartphone oder Tablet-Computer.

Die professionelle Lösung des Digiscoping ist ein Adapter, der die Kamera direkt mit dem Spektiv verbindet.

Wer seine Digitalkamera mit in die Natur nimmt, stößt in der Regel schnell an Grenzen, wenn es gilt, wirklich große Distanzen zu überbrücken. Was mit den meisten Fernrohren oder -gläsern ein Kinderspiel zu sein scheint, mit einer erschwinglichen Fotoausrüstung bleibt dies oft unmöglich und auch bei hochauflösenden Sensoren ist die nachträgliche Vergrößerung am Computer der Bildqualität nicht gerade zuträglich. Warum sollte man seine Digitalkamera also nicht mit einem Fernrohr “verheiraten”?

 

“Digiscoper of the Year”
Wie gut das mitunter funktioniert und welche beeindruckenden Ergebnisse das sogenannte “Digiscoping” hervorbringt, das zeigt etwa der alljährlich von Swarovski Optik ausgelobte internationale Wettbewerb “Digiscoper of the Year” (DOY). Er findet in unterschiedlichen Kategorien statt. Eine Auswahl der Ergebnisse präsentieren wir Ihnen auf den folgenden Seiten, teils mit Beweisbildern (wie im Beispiel oben), teils mit Making-of-Szenen, die die Entstehung der Fotos eindrucksvoll veranschaulichen. Der aktuelle Wettbewerb läuft noch bis zum 30. September (Einsendeschluss für die Bilder). Die Bewertungsphase wird den halben Oktober in Anspruch nehmen, die Gewinner werden im Dezember bekannt gegeben. Es lohnt sich, dranzubleiben. Wir werden Sie online und im Magazin auf dem Laufenden halten.

Das Minox MD 88 W mit Schrägeinblick ist bis zu einer Tiefe von fünf Metern wasserdicht.

Supertele oder Fernrohr?
Keine Frage, ein Supertele-Objektiv mit einer Brennweite von 800 mm und mehr hat klare Vorteile bei der Bedienung etwa der Blende, bei der Bildstabilisierung – wenn vorhanden – und etwa dem Autofokus, wenn es darum geht, sich schnell bewegende Motive einzufangen. Auch die Lichtstärke ist in der Regel deutlich besser als bei einem Spektiv. Wo liegen aber die Vorteile des Digiscoping?

Drei Argumente können wir hier ins Feld führen. Zum einen den Preis: Ein Fernrohr der Spitzenklasse ist für rund 2.000 Euro zu haben, zusammen mit einem passenden Adapter und der Kamera landen Sie mit einer Top-Ausrüstung vielleicht bei 3.000 bis 3.500 Euro. Allein ein entsprechendes Teleobjektiv kostet in der Regel deutlich mehr.

Den gesamten Artikel finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 09/2016.

Autor: Tobias F. Habura