Manuelle Objektive an DSLM

GNADENLOS EHRLICH

Viele Amateure, also Liebhaber, schätzen die Fokussierung von Hand. Voigtländer hat ein großes Sortiment von Festbrennweiten, die sich mit Adaptern an jede Systemkamera anschließen lassen. Hier fünf interessante Objektive sowie Hinweise zum richtigen Umgang damit.

Nur noch die Älteren unter uns werden sich daran erinnern, dass es vor allem von den 1960er Jahren an viele Spiegelreflexobjektive mit M42- Schraubgewinde gegeben hat. Vorteil dieses bereits Jahrzehnte zuvor von Carl Zeiss Jena eingeführten Anschlusses: maximale Kompatibilität zwischen Kameras und Objektiven unterschiedlicher Hersteller. Längst gehören M42-Objektive zum alten Eisen. Unverändert aktuell ist jedoch der Wunsch von Fotografinnen und Fotografen, ihre Bilder selbst scharfzustellen und dies nicht dem Autofokus zu überlassen. Ein AF-Objektiv von Hand zu fokussieren ist eher ein Notbehelf. Schließlich ist dort für ein hohes AF-Tempo der Einstellweg traditionell sehr kurz, die Fokussierung erfolgt auch beim manuellen Dreh motorisch. Das Ergebnis ist eine schwammige Fokussierung ohne taktile Rückmeldung. Das ist bei Objektiven mit Schneckengang anders. Doch wer baut heute moderne und bezahlbare Optiken mit Schneckengang, die sich darüber hinaus an so ziemlich allen spiegellosen Systemkameras verwenden lassen? Die Antwort liefert Cosina mit seinen Voigtländer-VM-Objektiven. Diese Vollformat-Festbrennweiten mit Leica-MBajonett sind die M42-Objektive der Gegenwart. Sie decken den Brennweitenbereich von 10 mm bis 90 mm ab. Wir haben uns einige interessante Voigtländer-Gläser näher angesehen: von hochlichtstark und groß bis lichtschwach und winzig.

Vorteile und Nachteile der neuen Universalobjektive
Gedacht sind die VM-Objektive für den Einsatz an Messsucherkameras. Bei dieser Kameragattung liegt die Nahgrenze aus Gründen der Entfernungsmesserkupplung bei maximal 70 cm. Wer Messsucherobjektive an einer Systemkamera anschließt, verzichtet also auf ein gutes Stück des Nahbereichs. Allerdings finden sich im Voigtländer- Sortiment spezielle System-Adapter für die Bajonettanschlüsse Fujifilm X, Nikon Z und Sony E. Der jeweils im Adapter integrierte Schneckengang vergrößert auf Wunsch den Auszug und verbessert die Nahgrenze jedes daran angesetzten VM-Objektivs. Eleganter, aber eben nur für einen Anschluss passend, sind die optisch baugleichen 15 Voigtländer-Objektive mit Sony-Bajonett und die sechs Brennweiten mit Nikon-Z-Anschluss. Diese Optiken besitzen von Haus aus eine bessere Nahgrenze. Auch verfügen nur die Sony- und Nikon-Varianten über elektrische Kontakte. Damit übertragen sie nicht nur die EXIF-Daten an die Kamera, sondern es springt auch die Lupenfunktion automatisch an, sobald der Fokussierring gedreht wird. Auf dieses bisschen Automatikkomfort müssen Fotografen verzichten, die eines der 26 VM-Objektive mittels Adapter an ihre Kamera anschließen. Hier ist alles noch urtümlicher. Um Lupenfunktion oder Focus Peaking zu aktivieren, ist ein separater Knopf am Kameragehäuse zu drücken. Wer auch noch den Bildstabilisator im Body nutzen will, muss der Kamera erst die angesetzte Brennweite mitteilen. An beides zu denken, erfordert etwas Zeit der Gewöhnung. Gerade, weil die Vergrößerung des Sucherbildes sowohl die 3,5/21 mm haben wir das um 2 2/3 Blenden lichtstärkere Nokton 1,4/21 mm asphärisch verwendet.

Den kompletten Artikel mit den Testergebnissen finden Sie in der Photographie Ausgabe 7-8 2023 als PDF-Ausgabe oder im e-paper.

Text & Fotos: Frank Thoma