Neue Schule für Fotografie kooperiert mit Frauenhäusern

Der stille Schmerz sitzt tief

Studierende der Neuen Schule für Fotografie Berlin haben in Kooperation mit dem Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser (NbF e.V.) innovative und differenzierte Fotoarbeiten entwickelt, die dazu beitragen, häusliche Gewalt klischeebefreit zu thematisieren. Ziel ist es einen Aufschlag für eine neue Bildsprache zu machen. Weg von sich reproduzierenden Rollenbildern, hin zu empowernder Bildsprache.

An jedem dritten Tag wird eine Frau in Deutschland ermordet. Jede dritte Frau erfährt mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt – trotzdem werden diese Erfahrungen tabuisiert. Zudem ist die Bildsprache zum Thema häusliche Gewalt geprägt von gefährlichen Klischees. Zu sehen ist meist ein blaues Auge, eine einsame Frau in einem trostlosen Raum oder das verschreckte Kind an der Hand der Mutter, bedroht von der geballten Faust eines Mannes.

Unter Umständen reproduzieren solche Bilder auch rassistische Vorurteile, binäre Geschlechterklischees und patriarchale Rollenzuschreibungen. Aber häusliche, partnerschaftliche oder sexualisierte Gewalt ist kein unumkehrbares Einzelschicksal – sie geht uns alle etwas an und wir alle können etwas tun. Menschen müssen ermutigt werden, die Gewalt in ihrem Umfeld und in der Gesellschaft wahrzunehmen, ihr etwas entgegenzusetzen und Auswege aufzuzeigen. Dafür braucht es auch eine neue Bildsprache, die partnerschaftliche Gewalt enttabuisiert, Gewaltschutzeinrichtungen bekannt macht und positive Perspektiven für Betroffene aufzeigt. Die Künstlerische Leitung haben Sissel Thastum und Christoph Löffler.

In Kooperation mit dem Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser haben Studierende der Neuen Schule für Fotografie Berlin innovative und differenzierte Fotoarbeiten zum Themenfeld „häusliche Gewalt“, „Frauenhaus“ und feministisches Empowerment entwickelt, die dazu beitragen, häusliche Gewalt als strukturelles Problem zu thematisieren und langfristig zu überwinden.

Das Projekt „Empowering Connections: Solidarity in Safe Spaces – Creative Commons Fotopool gegen Gewalt an Frauen“ ist eine Kooperation zwischen NbF e.V. und NSFB. Es wurde unterstützt von GLS Treuhand e.V. Die Koordinierungsstelle des NbF e.V. wird gefördert aus Mitteln des MSGIV des Landes Brandenburg.

Eine Auswahl der entstandenen Bilder wird in einer Wanderausstellung präsentiert. Die Ausstellung kann ausgeliehen werden. Kontakt: neue-schule-fotografie.berlin