KALENDER­ANBIETER IM TEST

Unser absolutes Highlight im Test: Der Druck auf Goldeffektpapier von PixelNet (Orwo, Wolfen) verleiht dem Motiv einen ganz besonderen Glanz.

MEMORYS IM MONATSTAKT

Die Tage werden kürzer, auch die Zeitumstellung haben wir inzwischen verinnerlicht. Es ist – wie in jedem Jahr – die beste Gelegenheit, seine Bilder des verstreichenden Jahres zu sichten und in einem Kalender für sich selbst und für gute Freunde zu präsentieren.

Feine Verläufe im Dunstschleier sowie ein zweites Boot im Hintergrund der Aufnahme stellten unsere Kandidaten vor eine Herausforderung, die sie alle meisterten.

In unserem diesjährigen Kalendertest haben wir uns ausschließlich auf den Digitaldruck konzentriert. Diese Technik ist in puncto Bildqualität längst auf Augenhöhe zur klassischen Belichtung angekommen – und der Druck hängt aufgrund der größeren Materialwahl einfach besser an der Wand. Zudem greifen bei der Belichtung aktuell ohnehin fast alle Anbieter auf Papiere von Fujifilm zurück, was die Differenzierung nicht gerade deutlicher macht. An der Auswahl an verschiedenen Oberflächen ändert der Druck freilich nichts.

Auch das tiefe Schwarz der Aufnahme bereitet erstaunlicherweise keinem der Anbieter Schwierigkeiten.

Veredelung der Bilder
Matt oder glänzend, glatt oder strukturiert, eventuell lackiert – aus einem Meter Abstand sind vor allem die glänzenden Oberflächen des Digitaldrucks kaum noch von der Belichtung auf Fotopapier zu unterscheiden. Einzig ihre einwandfreie Hängung deutet darauf hin, dass hier kein Fotopapier an der Wand ist. Singen wir also das Hohelied auf den Digitaldruck? Durchaus, denn der ist inzwischen so gut, dass man bei fast allen Vertretern im Test selbst in feinen Farbverläufen oder den homogenen Flächen des Himmels den punktuellen Farbauftrag kaum als störend empfindet. Selbst feinste Details wie Spinnfäden und diagonal verlaufende Linien werden im Druck sauber abgebildet. Dem Druck entgeht nichts.

Um das Bildformat ohne Beschnitt zu berücksichtigen, kann ein breiter schwarzer Rand helfen. Auch die Position und Anlage des Kalendariums haben Einfluss auf das sichtbare Format.

Bei der Wahl des Papiers sollten Sie stets Ihre Motive vor Augen haben, denn diese kommen auf den verschiedenen Oberflächen unterschiedlich gut zur Geltung. Laute Motive sind eher ein Fall für glatte Papiere mit einer leicht glänzenden Oberfläche, künstlerische Fotografie passt in der Regel perfekt auf strukturiertes Papier, das wir vornehmlich beim sogenannten Kunstdruck antreffen. Doch wie in der Fotografie kann es auch bei der Gestaltung des Fotokalenders reizvoll sein, mit solchen starren Konventionen bewusst zu brechen. Doch nicht nur der Untergrund, sondern auch der “passende Rahmen” wirkt sich auf die Präsenz der Bilder aus.

GESTALTUNGSFRAGE: ONLINE ODER MIT DER SOFTWARE?

Die meisten Anbieter in unserem Test bieten die Möglichkeit, den Kalender sowohl online im Browser (oben WhiteWall), als auch mit einer Software für Mac und Windows zu gestalten. Neben dem ganz pragmatischen Ansatz, dass der Fotograf online erst auf den Upload der Bilder warten muss, bevor er seinen Kalender gestalten kann, während er mit der einmal installierten Software direkt auf die Ordnerstruktur seines Computers zurückgreift, um die Bilder zu wählen, und der Upload des fertigen Projekts seine Aufmerksamkeit nicht benötigt, stellt sich auch die Frage des Funktionsumfangs und der Möglichkeit, sein Projekt zu speichern und später erneut zu ordern. Ein sehr prägnantes Beispiel hierfür ist Pixum. Im Browser greift der Fotograf auf Vorlagen mit grafischen Elementen zurück, ganz gleich, ob sie ihm zusagen oder nicht. Entscheidet er sich hingegen für die Software, stehen ihm nicht nur leere Vorlagen und erweiterte Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, sondern auch die Archivierung des Projekts. Mit dem Start einer Software wird der Fotograf über mögliche Updates informiert. Diese erhalten in der Regel neue Funktionen und die Aktualisierung des Angebots und/oder der Preise.

Cewe
www.cewecolor.de
Gestaltung: eingeschränkte Gestaltung (Drehen, Crop, Effekte).
Getestetes Produkt: Wandkalender A3 Panorama premium matt.
Produktionsverfahren: Druck.
Preis (inkl. Versand): 31,94 Euro.
Bewertung
Gestaltung: 3,5/5
Bildqualität: 4,5/5
Produktionsqualität: 4/5
Gesamt: 4/5

Fujifilm
www.myfujifilm.de
Gestaltung: eingeschränkte Gestaltung plus Designvorlagen.
Getestetes Produkt: Fotokalender 30 x 45 cm.
Produktionsverfahren: Druck.
Preis (inkl. Versand): 19,94 Euro.
Bewertung
Gestaltung: 3,5/5
Bildqualität: 4/5
Produktionsqualität: 4/5
Gesamt: 4/5

Ifolor
www.ifolor.de
Gestaltung: eingeschränkte Gestaltung (Designvorlagen), breiter Rand um das Motiv.
Getestetes Produkt: Wandkalender A3 quer.
Produktionsverfahren: Druck.
Preis (inkl. Versand): 23,90 Euro.
Bewertung
Gestaltung: 3,5/5
Bildqualität: 3/5
Produktionsqualität: 4/5
Gesamt: 3,5/5

PixelNet
www.pixelnet.de
Gestaltung: eingeschränkte Gestaltung (Designvorlagen).
Getestetes Produkt: Premiumkalender A3 quer.
Produktionsverfahren: Druck auf Goldeffektpapier.
Preis (inkl. Versand): 31,40 Euro.
Bewertung
Gestaltung: 3,5/5
Bildqualität: 4,5/5
Produktionsqualität: 4,5/5
Gesamt: 4/5

Pixum
www.pixum.de
Gestaltung: marginale Gestaltungsmöglichkeiten.
Getestetes Produkt: Wandkalender A3 Classic quer.
Produktionsverfahren: Druck.
Preis (inkl. Versand): 23,98 Euro.
Bewertung
Gestaltung: 3/5
Bildqualität: 4/5
Produktionsqualität: 3,5/5
Gesamt: 4/5

Saal
www.saal-digital.de
Gestaltung: sehr umfangreiche Gestaltung per Software, starre Formatvorgabe.
Getestetes Produkt: Monatskalender 30 x 45 cm quer.
Produktionsverfahren: Kunstdruck.
Preis (inkl. Versand): 38,90 Euro.
Bewertung
Gestaltung: 4/5
Bildqualität: 4,5/5
Produktionsqualität: 4,5/5
Gesamt: 4,5/5

WhiteWall
www.whitewall.com
Gestaltung: große Auswahl, eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten.
Getestetes Produkt: Premiumkalender seidenmatt A3 quer.
Produktionsverfahren: Druck.
Preis (inkl. Versand): 26,90 Euro.
Bewertung
Gestaltung: 3,5/5
Bildqualität: 4/5
Produktionsqualität: 4,5/5
Gesamt: 4/5

Den gesamten Artikel mit vielen weiteren Bildern finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 12/2017.

Autor: Tobias F. Habura