ERFOLG­REICHE TEILNAHME AN DVF-WETT­BEWERBEN

Simone Bauer vom Fotokreis Schwanfeld darf sich neben zwei Annahmen auch über eine Medaille freuen. Die Jury zeigte sich von dem Schwarzweiß-Porträt einstimmig angetan. // Canon EOS 5D Mark II mit EF 4-5,6/70-300 mm / 146 mm / f/5,6 / 1/400 s / ISO 200

DER WEG ZUR MEDAILLE

Der Deutsche Verband für Fotografie (DVF) ist bekannt für seine ausgeprägte Wettbewerbskultur. Jahr für Jahr organisieren die einzelnen Landesverbände Fotomeisterschaften und ernten eine rege Teilnahme. Wie aber läuft so eine Jurierung eigentlich ab? Welche Bilder haben die besten Chancen? Ein Einblick in die Bayerische Fotomeisterschaft 2016.

Dieses detailreiche Vogelporträt bescherte Engelbert Jost vom Fotoclub Blende 1 in München eine Medaille. // Canon EOS 40D mit EF 4/70-200 mm / 70 mm / f/4,0 / 1/80 s / ISO 800

Wolfgang Elster, 2. Landesvorsitzender des DVF Bayern und Organisator der diesjährigen Bayerischen Landesmeisterschaft, gibt Tipps für die erfolgreiche Teilnahme an DVF-Wettbewerben.

1. Die Teilnahmebedingungen einhalten.
Wer sich nicht an die Regeln hält, hat keine Chance. Wer Bilder aus Workshops einreicht, sollte die Verwendung bei einem Wettbewerb dringend vorab klären.
2. In der Motivwelt variieren.
Wer nur gleiche Motive einreicht, macht sich im Grunde nur selbst Konkurrenz. Bei themenfreien Wettbewerben hat Vielfalt die größten Chancen.
3. Auf Effekthascherei verzichten.
Der geschulte Jurorenblick erkennt, wenn ein bloßer Effektfilter motivationslos über ein Bild gelegt wurde.
4. Das Urteil anderer einholen.
Wer an einem Wettbewerb teilnimmt, sollte sich vorab fragen, wie die Bilder auf eine unabhängige Jury wirken mögen. Holen Sie sich am besten die Meinung anderer ein, zum Beispiel im Fotoclub.
5. Eine eigenständige Bildsprache finden.
Motive, die in den vergangenen Jahren erfolgreich waren, liegen bei neuen Wettbewerben nicht automatisch vorne. Gute, neue Ideen sind klar im Vorteil.

Ein humorvolles Motiv professionell umgesetzt – das belohnten die vier Juroren mit der Vergabe einer Medaille. Insgesamt landete Klaus Tutsch auf dem 2. Platz der Gesamtwertung. || Nikon D800 mit 2,8/24-70 mm | 40 mm | f/9,0 | 1/250 s | ISO 100
In diesem Fall wurden die Möglichkeiten der Bildbearbeitung bewusst und gewinnbringend für das Motiv eingesetzt. Alexander Gohlke fotografierte sich nicht nur zur Medaille, sondern auch auf den 3. Platz der Gesamtwertung.

 

Die Juroren: Christian Popkes (Kurator des Oberstdorfer Fotogipfels), Jana Kühle (Redakteurin bei PHOTOGRAPHIE), Stanislav Belièka (Fotofreunde Blaustein) und Carmen Spitznagel (FineArt-Fotografin) hatten die Qual der Wahl. An zwei 27-Zoll-Monitoren bewerteten sie mehr als 2.000 eingereichte Bilder und verliehen am Ende 12 Medaillen und 32 Urkunden.

DIE DVF-WETTBEWERBE
In der Regel sind die DVF-Wettbewerbe themenfrei.
Eine Ausnahme bilden der Themenwettbewerb sowie die Süddeutsche Fotomeisterschaft.

Sowohl bei den Landesmeisterschaften als auch bei der Deutschen Fotomeisterschaft ist die Teilnahme an eine Mitgliedschaft im DVF gebunden. Mittlerweile sind bei den Wettbewerbseinreichungen fast ausnahmslos digitale Bilddateien zulässig.

Der Ablauf der Jurierung variiert von Landesverband zu Landesverband. Wolfgang Elster, Organisator und Ausrichter der Bayerischen Fotomeisterschaft, hat sich für ein stimmiges und gut funktionierendes Prozedere entschieden.

Hier, unter dem urigen Holzgebälk des Kulturzentrums Colleg, findet in diesem Jahr die Entscheidung über die Bayerische Fotomeisterschaft statt. 349 Mitglieder aus dem DVF-Landesverband Bayern haben insgesamt 2.087 Bilder eingereicht – noch nie war die Beteiligung so hoch.

Etwa 20 Zuschauer, die teilweise aus Niederbayern, Franken und Nürnberg angereist sind, haben die Chance wahrgenommen, der öffentlichen Jurysitzung beizuwohnen und den vier Juroren über die Schulter zu sehen.

Die Jurierung findet in der Regel an farbkalibrierten Monitoren statt. Somit ist ein durchgängiges Farbmanagement gewährleistet. Infos unter: www.dvf-fotografie.de. Diese sitzen an zwei farbkalibrierten 27-Zoll-Monitoren und beurteilen die Bilder im 4-Sekunden-Rhythmus – gleiche Chancen für alle. Zeitgleich werden die Bilder für die Zuschauer per Beamer auf eine große Leinwand übertragen.

Den gesamten Artikel finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 07-08/2016.

Autor: Jana Kühle