BEAUTY MEETS PHOTO­GRAPHY

SCHÖNHEIT DES AUGENBLICKS

‘Das Wichtigste an einem Bild ist der Ausdruck in den Augen’, fokussiert Christine Müller ihre Beauty-Porträts. Die Augen transportierten deutlich mehr Emotionen, als das jedes Lächeln könnte, meint die Münchner Fotografin, die uns auf den folgenden Seiten Tipps für wunderschöne Porträts gibt.

Ausdrucksstarke Augen sind immer auch das Ergebnis des richtigen Umgangs mit Licht. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass sie nicht im Dunkel verschwinden, sondern dass sie etwa durch gezielte Reflexe in der Iris besonders akzentuiert werden. “Ich versuche durch die Atmosphäre beim Shooting und verschiedene Anweisungen, den gewünschten Ausdruck in die Augen der Porträtierten zu bringen”, ergänzt Christine Müller, die damit auch die Bedeutung der Interaktion zwischen Model und Fotografin unterstreicht.

Farben setzt sie bei ihren Shootings nur sehr zurückhaltend ein: “Ich achte bei meinen Porträts immer darauf, nur zwei oder drei dezente Hauptfarben im Bild zu haben und diese zu wiederholen. Das gibt dem Ganzen Ruhe.” Speziell bei Beauty-Porträts empfiehlt Christine M., wie die Fotografin auftritt, die Zusammenarbeit mit einer Make-up-Artistin oder Visagistin. “Ein gutes Make-up bringt mehr Beauty ins Bild”, außerdem erhöhe die Arbeit mit dem Profi die Flexibilität und Vielfältigkeit. Natürliche, zarte Farben sollten stets den Typ des Models unterstreichen und sich nicht in den Vordergrund spielen.

Beim Licht setzt Christine M. im Studio wie on Location auf eine gleichmäßige Ausleuchtung des Gesichts und die anfangs beschriebenen Akzente in der Iris. Harte Schatten vermeiden und eine möglichst natürlich wirkende Lichtsituation erzeugen, das sind ihre Ingredienzien: “Ich arbeite gern mit einem Reflektor, um ein ausgeglichenes Licht zu erhalten und das Gesicht nochmals von vorn aufzuhellen. Mein Tipp für einen zweifarbigen Reflektor: Meiden Sie die goldene Seite, die bringt oft eine zu dominante Gelb-Orange-Sicht ins Bild. Die silberne Seite ist neutraler.”

Ebenso wichtig wie das passende Licht ist eine entspannte Atmosphäre. Das beginnt mit einem lockeren Gespräch vor dem Shooting: “Ich unterhalte mich erst einmal ganz entspannt mit dem Model, um sie kennenzulernen, ihre Persönlichkeit besser einschätzen zu können und ihr die Anspannung zu nehmen.” Während des Shootings – ganz gleich, ob im Studio oder on Location – hilft Musik, um eine lockere Stimmung aufrechtzuerhalten. “Fragt eure Models ruhig, welche Musik sie gern hören oder ob sie einen Lieblingstitel haben.”

Den gesamten Artikel finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 03/2017.

Fotos: Christine Müller
Autor: Tobias F. Habura, Christine Müller