DIE EIGENE GESCHICHTE IN WENIGEN KLICKS
Oft merkt man erst bei der Urlaubsplanung, dass die Bilder vom letzten Mal kaum gesehen auf irgendwelchen Festplatten vagabundieren. Es ist wohl an der Zeit, ein neues Fotobuch zu gestalten. Wir sehen uns zehn Anbieter an.
Doch wenn die Zeit im Alltag dazu fehlt, dann tut es doch bestimmt einer der viel beworbenen Fotobuchassistenten, oder? Glaubt man den Versprechen der Druckdienstleister, so stellen diese zielsicher passende Motive zusammen und schaffen eine abwechslungsreiche Gestaltung. Also ran: Die Vorauswahl sollte man natürlich noch selbst treffen, denn doppelte Motive, die wir in unserem Bilderpool platziert haben, hat keiner der Assistenten herausgepickt. Und dennoch waren wir sehr positiv überrascht.
Schnell und kreativ
Am längsten dauerte es noch, die Software der einzelnen Anbieter zu installieren, denn dieses Mal haben wir uns nicht für die Onlinevariante entschieden. Und da man das in der Regel nur einmal macht und dann alle Produkte hieraus gestalten kann, fällt diese Zeit auch nicht wirklich ins Gewicht. Der Vorteil: Man kann direkt auf die Festplatte des eigenen Computers zugreifen, um die gewünschten Bilder auszuwählen, und ohne Wartezeiten loslegen. Der Upload erfolgt erst ganz zum Schluss, wenn das Fotobuch fertig ist. Doch Achtung: Externe Festplatten können Komplikationen verursachen. So hat es beim Angebot der Fotofabrik nicht geklappt, bis wir den Ordner mit unseren Bildern auf dem virtuellen Schreibtisch unseres Computers hatten. Sonst läuft aber alles schnell und unkompliziert, sogar kreativ, ab. Und selbst wenn einige Dienstleister ganz offensichtlich zusammenarbeiten – Saal und schnell zu seinem Ergebnis, sondern erhält überdies ein ausgesprochen ansehnliches Fotobuch – Chapeau!
Unter den zehn Dienstleistern im Test hatten wir nur einen Anbieter – in unserem Fall Orwo -, bei dem wir uns gegen den Assistenten entschieden haben. Hier war die Zusammenstellung nämlich nicht ganz so gelungen und der Beschnitt mitunter recht abenteuerlich. In einem zweiten Fall – bei der Fotofabrik – stand der Assistent vorübergehend nicht zur Verfügung. Hier hat man uns aber schnelle Abhilfe versprochen. Auch bei der Ifolor-Software mussten wir einen Sonderweg gehen, denn dort stellt der Assistent nur die Bildmaske, die Auswahl der Motive liegt dann wieder in der Hand des Fotografen. In jedem Fall aber bieten die Fotobuchgehilfen gelungene Gestaltungsvorschläge, die jedoch nicht in Blei gegossen sind. Jederzeit kann der Fotograf korrigierend eingreifen. Ganz gleich ob ein Foto getauscht oder im Ausschnitt verschoben werden soll oder ob ein Textkasten eingefügt oder entfernt wird. Ein Doppelklick auf das Motiv öffnet Asin den meisten Fällen den Bearbeitungsbereich, in dem der Fotograf sein Motiv noch einmal aufhübschen kann, falls dies nicht schon im Vorfeld geschehen ist.
In der Regel ist die automatische Bildoptimierung ebenso zuverlässig wie die Zusammenstellung der Bilder. Bei der Gestaltung, spätestens in der Vorschau des Fotobuchs sollten Sie aber ganz genau darauf achten, wo die Anbieter in ihren Büchern Textkästen einplanen. Sonst passiert es schon einmal, dass auf dem Titel Ihres Buches der Name des Ordners, in dem die Bilder liegen, als sogenannter Blindtext erscheint. Einer unserer Reiseberichte heißt nicht “Provence”, sondern “__Buecher” … Hier wäre es deutlich angebrachter, die Druckdienstleister würden solche Textkästen nicht automatisch füllen, sondern unsichtbar lassen, solange kein individueller Text vorhanden ist.
Klein und handlich
Für unseren Test haben wir uns – wo möglich – für ein Softcover-Buch im Din-A4-Format und Digitaldruck entschieden. Ganz gleich wo wir unser Buch gestalten ließen, länger als zehn Minuten bis maximal eine halbe Stunde hat es nie gedauert, und das Ergebnis war in der Regel sehr gut. Na klar, eine eigene Geschichte erzählen, einen roten Faden verfolgen und einen Spannungsbogen aufbauen, diese Leistung erbringt ein Fotobuchassistent natürlich nicht. Doch die Alternative wäre mangels Zeit, die Bilder unangetastet auf der Festplatte verstauben zu lassen. Und die Auswahl und gegebenenfalls die Aufbereitung der Motive bleibt eh weiter im Fokus des Fotografen.
Selbst beim Digitaldruck bieten einige Hersteller “Fotopapier” und auch die Flachbindung eines Echtfotobuchs. Das haben wir uns bei Saal angesehen. Das Ergebnis ist wirklich toll, es empfiehlt sich aber erst ab einem gewissen Umfang. Bei der von uns gewählten Seitenzahl von 20 Seiten scheint diese Form der Bindung etwas unstet.
Die Anbieter in diesem Test (Webseite/Fotobuch-Link):
Cewe www.cewe.de https://bit.ly/2ITQYzz |
Fotofabrik www.fotofabrik.de https://bit.ly/2HoHiQB |
Fotokasten www.fotokasten.de https://bit.ly/2Hvv461 |
Fujifilm www.myfujifilm.de https://bit.ly/2v96NjW |
Ifolor www.ifolor.de https://bit.ly/2JIbSmp |
Myposter www.myposter.de https://bit.ly/2GVhw6N |
Orwo www.pixelnet.de https://bit.ly/2GWZNfs |
Pixum www.pixum.de https://bit.ly/2JLcs2S |
Saal www.saal-digital.de https://bit.ly/1QGfHHD |
WhiteWall de.whitewall.com https://bit.ly/2quMc4K |
Den gesamten Artikel finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 06/2018.