Nachhaltige Fotografie: Was ist darunter zu verstehen?

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Trotz der Entwicklung von künstlicher Intelligenz ist Fotografie in der Kreativbranche immer noch ein entscheidendes Thema. Ebenso wichtig und bedeutsam ist die Entwicklung hin zur Nachhaltigkeit.

Auf den ersten Blick scheint der Zusammenhang zur Erstellung von Fotografien geringfügig, tatsächlich gibt es aber erhebliche Unterschiede bei der Bilderstellung. Der nachfolgende Artikel gibt einen Einblick darüber, was nachhaltige Fotografie ist und wie sie sich umsetzen lässt.

Die Bedeutung von nachhaltiger Fotografie für die Kreativbranche

Nachhaltigkeit in der Fotografie ist ein ganzheitlicher Aspekt, der die komplette Entwicklungsphase eines Fotos umfasst. Schon bei der Produktion gibt es Möglichkeiten, den Inhalt eines Bildes umweltbewusst zu gestalten. Das Ziel besteht darin, beim Fotografieren so wenig CO₂-Emissionen wie möglich zu erzeugen. Auch Themen wie faire Arbeitsbedingungen spielen hier eine Rolle. Sowohl Fotografen selbst, als auch Modells und Szenerien müssen den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen.

Ein weiteres Schlüsselelement ist der Versand von Bildern zum Kunden. Obwohl es heute digitale Bereitstellungsmöglichkeiten gibt, ist das gedruckte Foto noch immer von Bedeutung. Dann spielt die Art und Weise der Verpackung eine wichtige Rolle, denn sie sorgt einerseits für Produktsicherheit, ist andererseits aber auch ein Werbeträger und sollte recycelbar sein. Somit ist Nachhaltigkeit bei der Fotografie nicht nur ein Prozess während der Bilderstellung, sondern auch danach.

Der Einfluss von Fotografien auf die Nachhaltigkeit

Mittlerweile möchten 3 von 4 Deutschen nachhaltiger leben und das wird auch für Unternehmer immer mehr zur Herausforderung. Bei Themen wie der Fotografie denkt niemand direkt an das Thema CO₂-Ausstoß, doch tatsächlich ist es relevanter als gedacht.

Emissionen entstehen vor allem in diesen Bereichen:

  • Herstellung von Objektiven, Kameras und Zubehör
  • Transport von Utensilien und Equipment
  • Verwendung von chemischen Entwicklern
  • Energiebedarf bei der Beleuchtung
  • Fotobearbeitung per Laptop oder Computer

Um ein nachhaltiges Foto zu erstellen, kommt es bereits auf die Wahl der richtigen Ausrüstung an. Denkbar ist hier der Kauf gebrauchter Hardware, denn das trägt zur Aufrechterhaltung des Wertkreislaufes bei. Darüber hinaus macht es Sinn, die Umweltfreundlichkeit bei der Herstellung von Kamera und Co. zu berücksichtigen.

Umweltfreundliche Materialien sind ein Zeichen dafür, dass die Kamera nachhaltiger ist als andere Produkte. Jeder Fotograf hat bei der Entsorgung selbst die Möglichkeit, auf Recycling und Ressourcentrennung zu achten. Eine alte Kamera gehört nicht einfach in den Restmüll, sondern ordnungsgemäß entsorgt.

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Fünf Möglichkeiten, wie sich Fotografie nachhaltiger gestalten lässt 

Jeder Fotograf hat selbst die Möglichkeit, etwas zum Thema Nachhaltigkeit beizutragen. Die Beschaffung der passenden Ausrüstung ist die Basis, darüber hinaus gibt es weitere Optionen, um mehr Umweltschutz in den kreativen Beruf zu integrieren. Die wichtigsten fünf haben wir nachfolgend zusammengefasst.

  1. Natürliche Beleuchtung: Künstliches Licht treibt den Energiebedarf nach oben und ist in der Fotografie Standard. Um die benötigten Ressourcen zu reduzieren, ist die Nutzung von natürlichem Licht hilfreich. Fotoshootings lassen sich nach der Helligkeit planen. Studios mit großen Fenstern stehen für die Nutzung von Tageslicht zur Verfügung und Outdoor-Shootings fangen natürliche Lichtquellen ein.
  2. Digitales Sharing: Soll der Druck nicht gerade an der Wand platziert werden, sind Cloud-Speicher eine gute Möglichkeit, um Fotos mit anderen Personen zu teilen. Hier lassen sie sich außerdem sicher aufbewahren und vor Schäden schützen. Ein nachhaltiger Fotograf druckt Fotos nur dann aus, wenn es keine Alternative zur Übermittlung gibt.
  3. Verpackung: Gedruckte Fotos werden meist per Versandhandel an den Kunden übermittelt. Biologisch abbaubares Verpackungsmaterial trägt dazu bei, Abfälle zu reduzieren und CO₂-Emissionen zu minimieren. Dabei gilt immer: So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich. Das Ziel ist ein Foto, das sicher und geschützt beim Empfänger ankommt.
  4. Fortbildung: Fotografen profitieren von Fortbildungen, die das Thema Nachhaltigkeit umfassen. Oft gibt es hier einen wertvollen Einblick in den Umgang mit Ressourcen, aber auch in spezialisierte Themen, wie die Nutzung der goldenen Stunde.
  5. Energieverbrauch: Nicht nur bei der Beleuchtung, sondern auch während der Fotografie selbst wird Energie verbraucht. Maßnahmen wie wiederaufladbare Akkus, Nutzung der Energiesparfunktion und das Ausschalten der Kamera bei Nichtnutzung sind einfach umsetzbar und sehr effektiv

Nachhaltige Motive wählen und Aufmerksamkeit erzeugen

Beim Produktkauf hat sich Nachhaltigkeit als ein wichtiges Merkmal herauskristallisiert. Fotografien zu verkaufen und damit zu überzeugen, erfordert, dass aktuelle Themen treffend abgebildet werden.

Auch hier ist ein wertvoller Ansatz zum Thema Nachhaltigkeit zu finden. So haben Fotografen nicht nur die Möglichkeit, selbst Emissionen einzusparen. Durch die geschickte Motivauswahl gelingt es darüber hinaus, die Aufmerksamkeit auf ökologische Themen zu ziehen.

Sogenannte Schockaufnahmen sind eine gute Option, die Menschen wachzurütteln. Durch Fotografien von Ozeanverschmutzungen, Abholzungen in Wäldern, illegaler Müllentsorgung oder auch verbrannter Wiesen im Sommer lassen sich die Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten auf die Umwelt festhalten.

Obwohl solche Fotografien nicht unbedingt zur Dekoration von Wohnräumen dienen, haben sie einen bedeutenden Effekt. Sie führen dem Menschen auf eindrucksvolle Weise vor Augen, welche Folgen die Ignoranz gegenüber der Umwelt haben kann.

Viele nachhaltige Fotografen haben sich auf spezielle Themen fokussiert, die eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit spielen. Hier sind folgende Ansätze beliebt:

  • Landwirtschaft: Durch Bilder von ökologischer Landwirtschaft, Bio-Produktionen und saisonalen Nahrungsmitteln wird die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Alltag gezeigt.
  • Umweltschutz: Das Gegenstück zur Schockaufnahme sind Bilder von unberührten Landschaften und einem intakten Ökosystem. Sie zeigen klar, warum es sich lohnt, für die Umwelt zu kämpfen. Auch Fotografien bedrohter Lebewesen und schrumpfender Lebensräume sind sehr beliebt.
  • Aktivismus: Durch Waldreinigungen oder Protestaktionen möchten Umweltaktivisten auf die Probleme der modernen Gesellschaft hinweisen. Fotografen finden hier ein breites Betätigungsfeld und können unterstützend zur Verbreitung der wichtigen Themen beitragen.
  • Verkehr und Alltag: Mit Aufnahmen von E-Autos, Fahrrädern und öffentlichem Nahverkehr lassen sich bebilderte Geschichten entwickeln. Es entsteht ein eindrucksvolles Dokument dessen, wie viele Alternativen es zum Auto gibt.
  • Konsum: Bildergalerien mit nachhaltigen Alltagspraktiken tragen zum Nachdenken bei. Models mit Second-Hand-Kleidung, Zero-Waste-Shops und Refurbished-Projekte sind interessante Fotomotive, die das Thema Nachhaltigkeit gut einfangen.

Die Bedeutung des Umweltschutzes trägt dazu bei, dass auch immer mehr Galeristen sich diesem Thema stellen. Fotografen, die das Thema auf ihren Bildern festhalten, haben gute Chancen, einen Teil zur Aufklärung beizutragen. Je nach Art des Materials kommen nachhaltige Fotomotive auch für die Erstellung von Bildbänden oder Aufklärungsmaterial für Schulen in Betracht.

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Aus Verbrauchersicht: Nachhaltigkeit in der Fotografie unterstützen

Der professionelle Fotograf ist die optimale Anlaufstelle, um Bilder der Familie oder besonderen Motiven erstellen zu lassen. Besondere Momente gilt es festzuhalten, am besten für die Ewigkeit. Obwohl die Art der Fotografie vom Fotografen bestimmt wird, tragen Verbraucher selbst dazu bei, die Emissionsentstehung zu verhindern.

So lohnt es sich beispielsweise, Fotografen aus der eigenen Umgebung zu beauftragen und die Anfahrtsentfernung zu reduzieren. Auch ist es nicht nötig, jedes einzelne Bild der Hochzeitsfeier auszudrucken und den Gästen Druckexemplare zukommen zu lassen. Digitales Sharing ist nicht nur für Fotografen wichtig, sondern auch für Konsumenten. Die heutigen Cloud-Speicher bieten nicht nur Sicherheit, sondern auch Kapazität für Tausende Bilder.

Fazit: Für die Kreativbranche ist Nachhaltigkeit von großer Bedeutung

Fotografen halten Erinnerungen fest und tragen zum Erhalt der Geschichte bei. Die Natur ist dabei ein wertvolles Motiv. Um ihre Schönheit aufrechtzuerhalten, gilt es, den Ansatz der Nachhaltigkeit schon beim Fotografieren in der Praxis zu verfolgen. Darauf lassen sich immer mehr Kreativschaffende ein und beginnen schon bei der Ausrüstung mit mehr Umweltschutz.

Verbraucher selbst fördern den nachhaltigen Ansatz, indem sie die Nachfrage steigern. Je mehr Aufmerksamkeit dem Thema Nachhaltigkeit in der Fotografie gewidmet wird, desto mehr Fotografen integrieren entsprechende Praktiken in ihren Arbeitsalltag. Viele Änderungen sind marginal für den Kreativen selbst, bedeuten für die Umwelt aber eine enorme Entlastung.