Island

Unbegreiflich, diese Insel

Immer wieder eine Augenweide sind die im mareverlag erscheinenden Bildbände. Das neueste Buch haben Heike Ollertz und Edgar Herbst fotografiert, zwei Bildermacher, die sehr unterschiedlich arbeiten. Heike Ollertz hat für das Buch Landschaften in Bilder gegossen, deren suggestive, geheimnisvolle Aura in harschem Gegensatz zu den Porträts von Edgar Herbst steht. Dieser arbeitet in rauem Schwarzweiß, fertigt Bilder von energischer Kraft. Zusammen zeigen sie ein Island, das sehr unterschiedlich ist. Einsam, von mythischer Schönheit. Nirgendwo in Europa leben weniger Menschen – nur 300.000 sind es, von denen die Hälfte in Reykjavik zu Hause ist. Ganz anders als die Landschaften sind die Porträts. Schnell fotografiert, ganz nah bei den Protagonisten, bei den Fischern und Hafenarbeitern, den Betrunkenen, den Rockmusikern. Wer diese Insel noch nicht besucht hat, wird es nach dem Durchblättern dieses Bandes sofort tun wollen. Eine unbegreifliche Insel, die einen eigenen Menschenschlag hervorgebracht hat, wie Martina Wimmer in ihrem lesenswerten Buchtext schreibt. Es gibt ein schönes Sprichwort in Island, „Petta reddast“ sagen die Menschen dort immer wieder. „Es rettet sich schon“. Es wird schon alles gut gehen!