Joseph Rodriguez in der Galerie Bene Taschen

Unterwegs in New Yorks Straßen

New York der 70er und 80er Jahre – Joseph Rodriguez sitzt hinter dem Steuer seines Taxis. Während seiner Fahrten entstehen seine ersten fotografischen Werke, die das alltägliche Leben in dieser Zeit aus Sicht eines Arbeiters dokumentieren. TAXI: Journey Through My Windows 1977 – 1987 führt die Betrachtenden in die dreißig Jahre zurückliegende Vergangenheit der wohl berühmtesten Metropole der westlichen Welt. Die Kölner Galerie Bene Taschen lädt bis zum 31. August zu dieser Zeitreise ein.

Aus seinem Taxi beginnt Rodriguez, die vorbeirauschenden Momente mit der Kamera festzuhalten. Er fährt von Manhattan in die Bronx, von Queens nach New Jersey, von Brooklyn nach Staten Island, von Downtown nach Uptown, vom Meatpacking District zum East Village und bis nach Midtown Manhattan. Während seiner Touren begegnet er als „fahrender Flaneur“ auch den dunklen Seiten der Straßenszene.

Seine Routen sind unberechenbar, ebenso wie die Begegnungen, die seine Motive bestimmen. Im Vorbeifahren trifft der Blick des Fahrers auf Prostituierte, die auf Kunden warten, Obdachlose, die ein paar Cents erbetteln und triste Fassaden, die in die Höhe zu wachsen scheinen. Im Rück- und Seitenspiegel fliegen die Häuser und Autos vorüber; an der roten Ampel schiebt ein Vater den Kinderwagen über die Straße. Blickt man auf den Rücksitz des Wagens, sitzen dort die Fahrgäste: je nach Tages- oder Nachtzeit wechseln diese von Wohlhabenden der Upper East Side über Partygänger bis hin zu Familien auf dem Weg zur Sonntagsmesse.

Wie der Filmklassiker Taxi Driver, der 1976 diese Eindrücke filmisch verarbeitet, fängt Rodriguez das pulsierende Lebensgefühl New York Citys ein. Beide Werke, Film und Fotografie, zeugen von der Faszination rundum die Person Taxifahrer, die wiederum ihre Wagen als stille Beobachtungsposten nutzen. Rodriguez Arbeiten erfassen Menschen in einer emotionalen Komplexität und agieren als Nadelöhr für alle Sichten und Geschichten, die er in einem Tagebuch notiert hat. In der Ausstellung sind diese Fotografien als Silver Gelatin Prints zu sehen. Als ehemals drogenabhängiger Gefängnisinsasse, der durch das Taxifahren und seine Beobachtungen den Weg zur Fotografie gefunden hat, erklärt Rodriguez heute, dass ihm diese damals sein Leben gerettet hat.

Über die Galerie Bene Taschen: Die 2011 in Köln gegründete Galerie Bene Taschen vertritt einige der international führenden Künstler der zeitgenössischen Fotografie und Malerei. Die Galerie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre internationalen Künstler durch die regelmäßige Teilnahme an bedeutenden Kunstmessen wie der Paris Photo und der Art Cologne sowie einem umfangreichen Ausstellungsprogramm zu fördern. Im Jahr 2011 debütierte die Galerie Bene Taschen mit dem LA-Fotografen Gregory Bojorquez; ab 2013 begann die Zusammenarbeit mit Joseph Rodriguez aus New York. Im Jahr 2014 trat der gefeierte Berliner Fotograf Miron Zownir dem Galerieprogramm bei. 2015 kamen die amerikanischen Fotografen Jamel Shabazz und Arlene Gottfried aus New York hinzu. Seit Herbst 2017 freut sich die Galerie über die Vertretung des in New York lebenden Fotografen Jeff Mermelstein und der deutschen Malerin Charlotte Trossbach und arbeitet seit Herbst/Winter 2019 mit den renommierten Fotografen Sebastiao Salgado und Larry Fink zusammen.

www.benetaschen.com