AUGEN AUF UND FILTER DRAUF
Verfremden, verbessern oder einfach nur das Objektiv schützen, die Geschichte der Fotofilter ist fast so alt wie die Fotografie selbst. Steigen Sie mit uns in das faszinierende Thema ein.
Optische Filter, meist vor dem Objektiv, benutzen Fotografen seit jeher zur Beeinflussung ihrer Bildergebnisse. Zur künstlerischen Verfremdung des Bildes mit Effektfiltern, zur Kompensation von Farbstichen, drastischen Kontrastunterschieden oder Ähnlichem mit Korrekturfiltern oder um die Frontlinse des Objektivs mechanisch zu schützen.
In den frühen Jahren der Fotografie waren die Gestaltungsmöglichkeiten noch recht eingeschränkt beziehungsweise man musste sich mit Filtern der Marke Eigenbau weiterhelfen. Da wurden schon einmal mit einer Kerze angerußte oder mit Vaseline bestrichene Glasscheiben vors Objektiv gehalten, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Wende brachte der Erfinder und Forscher Charles Edward Kenneth Meeth, der für die 1877 gegründete Firma Wratten & Wrainwright als Chef der Forschungsabteilung und Mitgesellschafter tätig war und einen der ersten industriell hergestellten Farbfilter auf Gelatinebasis (ein mit Tartrazin als Farbstoff hergestellter Gelbfilter) entwickelt hat. 1912 ging dann die Firma Wratten an Kodak über, aber die Bezeichnung Wratten-Filter blieb.
Während der Markenname schon bald aus den Köpfen verschwand, bleibt die sogenannte Wratten- Nummer vielen Fotografen bis heute ein Begriff. Dies Nummerierungssystem, das bald von anderen Anbietern übernommen wurde und das wir noch heute auf vielen Filtern finden, setzt sich in der Regel aus einer Zahl, gefolgt von einem (oder mehreren) Buchstaben zusammen. Die Zahl steht dabei in recht willkürlicher Folge für die Filterfarbe, etwa 4 für Gelb, 24 für Rot, 38 für Blau, 57 für Grün, während die Buchstabenfolge die Stärke des Filters angibt (von A für eine leichte Tonung bis hin zu EF für die stärkste Variante).
Den gesamten Artikel mit vielen weiteren Bildern finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 3/2018.
Autor: Tobias F. Habura, Yan Beck