Sony Alpha 9 III im ersten Test

Diese Kamera läutet eine neue Ära ein

Die Sony Alpha 9 III besticht durch High-Speed-Serienaufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde, verzerrungs- und Blackout-freien Bildern, Blitzsynchronisation bei allen Verschlusszeiten und vielem mehr. PHOTOGRAPHIE hat das Flaggschiff bereits einem Praxistest unterzogen – hier unsere ersten Testfotos mit Kommentar.

Einzelbild aus einer Serie mit Maximalgeschwindigkeit von 120 B/s und Nachführ-AF. Die Alpha 9 III hatte keinerlei Probleme, die Weitspringerin über die gesamte Strecke im Fokus zu halten.

 

Mit der Vorstellung der Alpha 9 III bringt Sony zehn Jahre nach dem Start seines spiegellosen Vollformat-Systems eine echte Innovation auf den Markt. Dank neuartigen Global Shutter, bei dem der Sensor nicht zeilenweise, sondern in einem Durchgang ausgelesen wird, ermöglicht das Action-Modell in der Alpha-Reihe dem Nutzer einen wahren Geschwindigkeitsrausch mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde (auch – kurzzeitig – in RAW). Das Geniale: Der völlig neue konzipierte AF führt selbst bei dieser Extremfrequenz sauber und sicher nach – Chapeau!

Und auch die Bildqualität muss sich nicht hinter dem rasanten Auftritt der Alpha 9 III verstecken: Unsere Test-JPEGs (ca. 3.000 an der Zahl!) waren in puncto Rauschen und Dynamik absolut brauchbar – mehr dazu im gedruckten Bild in der kommenden PHOTOGRAPHIE-Ausgabe. Hier nun erste Testbilder (allesamt JPEG direkt aus der Kamera) und unter den Bildern unsere Kommentare.

Hier die Presseinfo von Sony: Die neue Alpha 9 III verfügt über den weltweit ersteni Vollformatsensor mit Global Shutter. Der innovative neue Vollformatsensor mit Global Shutter ermöglicht bei der Alpha 9 III Serienaufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde ohne Verzerrungen oder Blackouts. Zu dem wegweisenden Sensor gesellen sich das bislang fortschrittlichste AF-System von Sony – mit einem KI-basierten Autofokus mit bis zu 120 AF-/AE-Berechnungen pro Sekunde – und die Fähigkeit, den Blitz bei allen Aufnahmegeschwindigkeiten zu synchronisieren. Mit dieser Kombination eröffnet die Alpha 9 III professionellen Fotograf*innen eine Fülle neuer Möglichkeiten, den einen, entscheidenden Moment festzuhalten.

„Die neue Alpha 9 III ist ein Meilenstein für das Imaging-Geschäft von Sony“, so Yann Salmon Legagneur, Head of IP&S Marketing, Sony Europe. „Jede einzelne Neuerung bei dieser Kamera – vom Sensor über die Größe bis hin zu den Tastenlayouts und Menüfunktionen – wurde gezielt auf die Anforderungen professioneller Fotograf*innen zugeschnitten und berücksichtigt spezifische Wünsche und Rückmeldungen aus unserer Imaging-Community. Wir haben das Feedback gern angenommen und freuen uns sehr, jetzt die Alpha 9 III mit ihren neuen Fähigkeiten präsentieren zu können – Fähigkeiten, dank derer Fotograf*innen Dinge einfangen können, die nie zuvor einfangen werden konnten.“ Und Salmon Legagneur weiter: „Noch dynamischere Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen sich, wenn Kreative die Alpha 9 III mit Objektiven aus unserem umfangreichen Sortiment kombinieren, insbesondere mit dem neuen 300 mm F2.8 G Master – dem weltweit leichtestenii Teleobjektiv mit großer Blende.“

Auch in der Box-Arena lief die Alpha 9 III zur Höchstleistung auf und fokussierte mit fast schon traumwandlerischer Sicherheit die Augen der Kämpfer.

Merkmale der Alpha 9 III
Der weltweit erste Vollformatsensor mit Global-Shutter-Systemi erschließt eine neue Dimension der Fotoqualität: Die Alpha 9 III ist mit einem neu entwickelten Bildsensor mit 24,6 effektiven Megapixelniii und integriertem Speicher ausgestattet – dem weltweit ersteni Stacked-CMOS-Vollformatsensor mit Global Shutter –, kombiniert mit dem aktuellen BIONZ XR® Bildprozessor. Damit ermöglicht die Alpha 9 III Serienaufnahmen ohne Blackouts mit bis zu circa 120 Bildern pro Sekundeiv und AF-/AE-Trackingiv. Das AF-System mit Phasendetektion in der Brennebene erreicht eine hohe Abdeckung. Eine dedizierte KI-Verarbeitungseinheit nutzt den AF mit Echtzeiterkennung, um eine Vielzahl von Motiven mit hoher Präzision zu erfassen. Dank der Kombination aus der hohen Bildwiederholrate von bis zu 120 Bildern pro Sekunde und der hochpräzisen Motiverkennung lassen sich mühelos entscheidende Szenen und Momente fotografieren, die das bloße Auge nicht erfassen kanniv. Die KI-Verarbeitungseinheit der Alpha 9 III ermöglicht es, sowohl beim Filmen als auch Fotografieren Motivformen und Bewegungen präzise zu erkennen. Dabei wurde auch die Erkennung menschlicher Augen deutlich verbessert: Der Autofokus mit Echtzeit-Erkennung und die Technologie für Tracking in Echtzeit sorgen dafür, dass die Augen eines Motivs automatisch erkannt, nachverfolgt und fokussiert werdenv. Zudem verfügt die Alpha 9 III über eine leistungsstarke optische 5-Achsen-Bildstabilisierung mit 8,0 Belichtungsstufen Kompensationvi für eine hochwertige Bildkomposition.

Frei von den Beschränkungen, die herkömmliche Bildsensoren mit mechanischem Verschluss auferlegt sind, erreicht die Alpha 9 III eine maximale Verschlusszeit von 1/80.000 Sek. (1/16.000 Sek. bei Serienaufnahmen)vii. So gelingen Aufnahmen in hoher Geschwindigkeit ohne Verzerrungen. Wird ein kompatibler Blitz von Sonyviii angebracht, wie etwa der HVL-F60RM2 oder der HVL-F46RM (separat erhältlich), kann dieser bei allen Verschlusszeiten bis zu 1/80.000 Sek.vii mit dem Verschluss synchronisiert werden. Wenn bisher der Verschluss bei einer Geschwindigkeit ausgelöst wurde, die über der Synchronisationsgeschwindigkeit des Blitzes lag, nahm die Lichtmenge stark ab. Die Funktion zur Blitzsynchronisation bei höchster Geschwindigkeit macht es nun möglich, Szenen einzufangen, die sich mit herkömmlicher Technik kaum fotografieren lassen. Zudem steht eine Funktion zur Verfügung, um beim Fotografieren oder Filmen Problemen durch Hochfrequenzflimmern zu begegnen, die auf LED-Beleuchtung zurückgehen. Werden auf dem Kameramonitor solche Flimmerprobleme festgestellt, kann die Verschlusszeit fein abgestimmt werden, um die Flimmereffekte deutlich zu reduzieren.

Sonys Slogan für die Alpha 9 III lautet “Das Potenzial eines Bildes” und meint, dass die hohe Frequenz und der extrem zuverlässige AF dem Fotografen fast schon eine Garantie bieten, dass “der eine Schuss” so gut wie immer dabei ist. Für Sportfotografen entsteht dadurch ein echter Wettbewerbsvorteil, der auch vom neuartigen Global Shutter herrührt.

Die Alpha 9 III bietet wählbare Modi für die Auslöseverzögerung, die es erlauben, entweder der Auslöseverzögerung oder der Sucher-/Monitoranzeigeix Priorität zuzuweisen. Mit der neuen Pre-Capture-Funktion können die Benutzer*innen bis zu 1 Sekunde zurückgehen, um den Augenblick vor der Betätigung des Auslösers festzuhalten. Eine Boost-Funktion für Serienaufnahmenx ermöglicht es, die Serienbildgeschwindigkeit während der Aufnahme zu ändern. Die längere Burst-Dauer gewährleistet, dass wichtige Momente zuverlässig festgehalten werden: Dank eines großen Pufferspeichers und der erhöhten Gesamtgeschwindigkeit des Systems können bei einer Serienaufnahme mit 30 Bildern pro Sekundexii bis zu circa 390 Fine JPEG-Bilderxi aufgenommen werden.

Die Fokusbereichseinstellungen wurden erweitert und bieten jetzt die Wahl zwischen Größen von XS bis XL statt der bisherigen Größen S, M und L. Mit der Funktion „Voreingestellter Fokus/Zoom“ können voreingestellte Fokus- und Zoom-Einstellungen in der Kamera gespeichert werden, um sie bei Bedarf schnell abzurufenxiii. Zusätzlich zur bestehenden Bildgröße für den benutzerdefinierten Weißabgleich können die Benutzer*innen nun auch andere Größen auswählen, um den Weißabgleich nach der Bildkomposition fein abstimmen zu können. Zu den weiteren optimierten Funktionen der Alpha 9 III zählen: neueste AF-Algorithmen für eine hohe AF-Präzision bis zu Lichtstärken von 5 EV im AF-S-Modus (ISO 100-Äquivalent, F2,0-Objektiv); AF-Tracking für Serienaufnahmen bei F22xiv; sowie eine Funktion zum Kombinieren von RAW-Bildern, die es ermöglicht, mehrere aufeinanderfolgende Aufnahmen zu einem hochwertigen Bild zusammenzufügen.

Hervorragende Videoaufnahmen ohne Verzerrungen
Der Bildsensor mit Global Shutter gewährleistet nicht nur beim Fotografieren verzerrungsfreie Bilder, sondern auch bei Videoaufnahmen. So lassen sich beispielsweise leicht Motive einfangen, die sich schnell bewegen, oder im Auto oder Zug bei schneller Fahrt vorbeiziehende Landschaften aufnehmen. Die Alpha 9 III ist als erste Kamera der Alpha Serie in der Lage, Videos mit 4K 120p ohne crop aufzuzeichnen, sodass die Benutzer*innen mit dem beabsichtigten Bildwinkel aufnehmen können. Auch hochauflösende 4K 60p-Videos mit 6K Oversampling sind möglich.

Die Alpha 9 III unterstützt das Bildprofil S-Cinetone, das auf der Entwicklung der digitalen Kinokamera VENICE basiert. S-Cinetone sorgt für eine beeindruckende Darstellung von Hauttönen, ermöglicht die Hervorhebung von Motiven und schafft natürliche Highlights. Weiter bietet die Kamera eine Vielzahl fortschrittlicher Funktionen und Merkmale für hochwertige Videos, wie etwa feine Abstufungen, Aufnahmen in S-Log3 und die Möglichkeit, im Log-Aufnahmemodus LUT-Dateien zu importieren, anzuwenden und anzeigen zu lassen. Die Alpha 9 III ist auch mit der mobilen Monitor & Control App für Videoschaffende kompatibel.

Professionelle Bedienbarkeit und Zuverlässigkeit
Beim Design der Alpha 9 III hat Sony das Feedback professioneller Fotograf*innen umgesetzt, um deren Ansprüchen an Bedienbarkeit und Zuverlässigkeit gerecht zu werden. So wurde etwa die Form des Griffs neu ergonomisch gestaltet, damit die Kamera leicht und ermüdungsfrei gehalten werden kann, selbst bei Verwendung eines Teleobjektivs oder bei längeren Aufnahmen.

Der Hochformatgriff VG-C5 (separat erhältlich) macht die Bedienung der Kamera in der vertikalen Position so komfortabel und vielseitig wie in der horizontalen und gewährleistet auch bei langen Drehs stabilen Halt. Griff und Auslöserbereich weisen das gleiche Design auf wie das Kameragehäuse, sodass die Benutzer*innen auf vertraute Weise aufnehmen können. Die Alpha 9 III ist mit einem 4-Achsen-LCD-Monitor mit verstellbarem Winkel ausgestattet, der sich über ein neu gestaltetes Touchmenü intuitiv bedienen lässt. Der elektronische Quad-XGA OLED-Sucher mit 9,44 Millionen Punkten sorgt mit der gleichen Helligkeit wie bei der Alpha 7R V und einer rund 0,90-fachen Suchervergrößerungx für eine hervorragende Motivdarstellung. Auf der Vorderseite der Kamera befindet sich eine benutzerdefinierte Taste. Wird diese mit der Boost-Funktion für Serienaufnahmen belegt und mit dem Finger betätigt, der den Griff hält, lässt sich die Serienbildgeschwindigkeit umgehend ändern. So werden professionelle Fotograf*innen bei Aufnahmen in jeder Umgebung perfekt unterstützt.

High-Speed-Workflow und Skalierbarkeit für sofortige Bereitstellung
Zu den neuen Funktionen der Alpha 9 III gehören ein Bildwiedergabefilter, mit dessen Hilfe bei High-Speed-Serienaufnahmen Bilder in großer Zahl effizient ausgewählt werden können, sowie ein Funktionsmenü, das auch während der Bildwiedergabe verwendbar ist. Beide Funktionen tragen erheblich dazu bei, professionelle Arbeitsabläufe von der Aufnahme bis hin zur Bereitstellung zu erleichtern.

Während der Actionaufnahmen im Olympia-Stützpunkt der Türkei in Antalya huschte die Stadionkatze flott über das Grün. Auch hier folge der sagenhafte Autofokus der 7.000-Euro-Sony ohne Probleme.

Das „Wiedergabe-Funktionsmenü“ kann vorab zugewiesen werden, sodass die Benutzer*innen während der Bildwiedergabe Schutzfunktionen, Smartphone-Übertragung, FTP-Übertragung usw. ausführen können. Mithilfe eines Wiedergabefilters lassen sich spezifische Bilder auswählen und über das Funktionsmenü wiedergeben, um sie schnell bereitstellen zu können. Auf der Rückseite der Kamera befindet sich ein eigenes Mikrofon für Sprachnotizen, und das integrierte Mikrofon in Mundnähe ermöglicht klare Tonaufnahmen selbst in geräuschvollen Umgebungen. Die aufgezeichneten Audiodaten können zusammen mit den Bildern per FTP übertragen werden. Die Kamera ermöglicht auch die Einrichtung von bis zu 20 Presets des International Press Telecommunications Councils (IPTC), eines internationalen Verbands, dem Nachrichtenagenturen aus verschiedenen Ländern angehören.

Wer befürchtet, das der neuartige Sensor mit Global Shutter rauschanfällig ist, den können wir beruhigen: Bis ISO 12.800 sind die JPEGs direkt aus der Kamera ohne Probleme verwendbar. Nicht vergessen: Die Alpha 9 III ist eine Sportkamera, wie man sie noch nicht gesehen hat.

Mit der Alpha 9 III lassen sich Daten bis zu doppelt so schnell übertragen wie mit der Alpha 9 II. Die 5-GHz-Verbindung bietet die maximale Geschwindigkeit und Stabilität, die Nachrichten- und Sportfotografen brauchen, um sofort per FTP Bilder übertragen zu können, und die auch in Studioumgebungen erforderlich ist. Zudem bietet die Alpha 9 III vielfältige Möglichkeiten zur Aufzeichnung von Fotos und Filmen auf Speichermedien. Sie besitzt zwei Mediensteckplätze, die CFexpress Typ A-Karten sowie UHS-I und UHS-II SD-Karten unterstützen.

Die Kamera ist kompatibel mit der mobilen Anwendung Transfer & Tagging, die professionelle Anwender*innen bei der schnellen Übertragung von Bildern unterstützt, sowie der Anwendung Remote Camera Tool, die es ermöglicht, Kameras über ein kabelgebundenes LAN vom Computer aus zu bedienen. Außerdem plant Sony die Unterstützung einer neuen Version des Camera Remote SDKs, eines Software Development Kits, das die Fernbedienung von Kameras und die Änderung von Aufnahmeeinstellungen ermöglicht.

Stimmungsbild am Rande des Geschehens mit dem wunderbaren Sony FE 1,2/50 mm GM bei Offenblende: Feine Kernschärfe, kein Rauschen im JPEG erkennbar.

Darüber hinaus ist ein Kamera-Software-Updatexvii geplant, das funktionale Erweiterungen für die Alpha 9 III bringt, wie etwa FTP-Funktionen, Relais-Wiedergabe und Unterstützung des C2PAxv-Formatsxvi.

Und schließlich wird Sony Funktionen wie Breathing-Korrektur, Relais-Wiedergabe und Unterstützung des C2PA-Formats auch für die α1 und die α7S III bereitstellenxvii, um die Wünsche professioneller Fotograf*innen auch bei diesen Modellen zu erfüllen.

 

Der ausführliche Erfahrungsbericht der Redaktion ist in der kommenden PHOTOGRAPHIE 1-2 mit Erstverkaufstag 11. Dezember 2023 zu lesen.