CANON EOS M50 VS. FUJIFILM X-T100

EINSTEIGER MIT LEICHTEM GEPÄCK

Nur 600 Euro für eine spiegellose Systemkamera und dennoch auf nichts verzichten müssen: Wir haben uns die aktuelle Fujifilm X-T100 angesehen und ihr die Canon EOS M50 gegenübergestellt. Sensorgröße, Konzept, Eckdaten und Preis, sie alle haben eine vergleichbare Zielgruppe.

Für die Reisebloggerin Goldie_Berlin ist die Kamera ein visuelles Werkzeug, um ihre Reisen und Erlebnisse zu teilen. „Fotografen sollten sich auf ihre Bildidee konzentrieren können, auf den Bildausschnitt, die Perspektive und die Stimmung. Einfach auf den Auslöser drücken und die Bilder vorfinden, die man selbst erlebt hat. Das ist es, was mir an der Fujifilm X-T100 so gut gefällt. Unterwegs möchte ich meine Eindrücke in dem Moment teilen können, in dem ich sie auch erlebe. Dazu liefert mir die X-T100 Bilder, die ich nicht mehr bearbeiten muss, sondern die direkt übers Smartphone auf meinem Blog landen. Ganz gleich welche Lichtstimmung, die Fujifilm fängt sie so ein, wie ich sie erinnere.

Die beiden kompakten Systemkameras von Canon und Fujifilm mit zentralem Sucherbuckel sind ideale Reisebegleiter. Beide bieten einen kompakten Auftritt, APS-C-Sensoren mit rund 24 Megapixel Auflösung und die Vorzüge eines Systems.Mit der EOS M50 bedient Canon eine zielgruppe, die von Fujifilm bislang nicht besetzt war. “Wir hatten hier quasi einen blinden Fleck im Portfolio”, war es von Fujifilm bei der Vorstellung der X-T100 zu vernehmen. Unter Profis und sehr ambitionierten Fotografen sind die spiegellosen Modelle von Fujifilm äußerst beliebt, doch anspruchsvollen Einsteigern hatte das Unternehmen bislang nicht so viel zu bieten. Das soll sich nun schlagartig ändern, und so sieht der Neuling erst einmal nach einer sehr anspruchsvollen Kamera mit den für Fujifilm typischen klassischen Bedienelementen aus. Der Monitor kann nach oben und unten gekippt, über ein seitliches Gelenk aber auch nach vorn gedreht werden: Generation Selfie! Und da sind wir auch schon in der Zielgruppe gelandet.

Testfoto-Download (.zip)

„Technik muss funktionieren, selbsterklärend sein und eine Top-Bildqualität liefern. Da ist die kleine Canon EOS M50 wirklich gut. Sie ist kompakt, leicht und handlich. Gerade unterwegs ist sie unschlagbar. Ich bin häufiger in den Bergen auf Tour, da zählt jedes Gramm. In solchen Situationen lasse ich meine EOS 5D Mk. IV gern zu Hause und reise mit der M50. Zusammen mit dem 2/22-mm-Pancake und dem 15-45-mm-Zoom erhalte ich eine super Bildqualität, ohne dass Gewicht und Größe der Ausrüstung eine Rolle spielten. Für einen Blogger zählt natürlich die Konnektivität einer Kamera, und da ist die M50 wirklich gut. In Windeseile ist sie mit dem Smartphone verbunden und ferngesteuert. So sind die Bilder, auf denen ich selbst bin, ein Kinderspiel und ich kann den Bildausschnitt auch aus der Entfernung kontrollieren

Zur Vorstellung der X-T100 hatte Fujifilm sich Verstärkung geholt. Sylvia Matzkowiak, aka Goldie_Berlin, ist Reisebloggerin, Vloggerin und Instagrammerin. Sie war als sogenanntes Testimonial mit der Kamera unterwegs und berichtet über ihre Erfahrungen. Neben guten Bildergebnissen zählen für sie vor allem eine einfache Bedienung und hervorragende Konnektivität. Und um im Idiom zu bleiben: Daumen hoch für die Fujifilm X-T100. Zu einem vergleichbaren Urteil kommt auch die Fotografin und Bloggerin Laura Helena Rubahn, aka LauraHelena-Photography, die ihre Canon EOS 5D Mk. IV immer häufiger zugunsten der EOS M50 zu Hause lässt. Die Urteile der beiden Fotografinnen gibt es in der aktuellen Ausgabe der PHOTOGRAPHIE 09/2018.

Die M50 (oben) bietet technisch vieles, was auch dem M5-Fotografen zur Verfügung steht. Auf die klassische Bedienung müssen Fotografen weder bei der M50 noch bei der X-T100 verzichten.

 

Kompakte und potente Reisebegleiter
Sowohl die EOS M50 wie auch die Fujifilm X-T100 lassen eine einfache, von der Kamera dominierte Steuerung zu, ohne dass der Fotograf hier übermächtige Kompromisse eingehen müsste. Ganz im Gegenteil: Das kompakte Äußere und die eingängige Bedienung der beiden sorgt beim Fotografen für kreative Freiheit im Kopf.

Feine Details mit einer punktgenauen Schärfe sowie die Einordnung des Motivs in sein Umfeld erlauben beide Modelle selbst unter Verwendung der Kit-Objektive und mit einem Blendenwert um f/5,6. || Canon EOS M50 (links) | ISO 800 | f/5 | 1/640 s | circa 50 mm KB || Fujifilm X-T100 | ISO 200 | f/5,6 | 1/25 s | circa 70 mm KB
Feine Details mit einer punktgenauen Schärfe sowie die Einordnung des Motivs in sein Umfeld erlauben beide Modelle selbst unter Verwendung der Kit-Objektive und mit einem Blendenwert um f/5,6. || Canon EOS M50 (links) | ISO 800 | f/5 | 1/640 s | circa 50 mm KB || Fujifilm X-T100 | ISO 200 | f/5,6 | 1/25 s | circa 70 mm KB

Zudem lassen sich beide Modelle via App übers Handy steuern, was gerade für Blogger interessant ist, besonders wenn sie sich selbst mit inszenieren. Neben der Erfahrung der beiden Reisebloggerinnen waren wir auch selbst mit den Kameras auf Tour und haben mit ihnen – aus “Touristensicht” – unser visuelles Tagebuch bestritten. Hinzu kamen ein Abstecher ins Hamburger Fahrrad-Café St. Pauli sowie in eine Schweißerwerkstatt bei Kiel.

Die EOS M50 (oben) besitzt ein seitliches Gelenk zur Bewegung des Monitors, bei der X-T100 sind es Scharniere, die ein Kippen nach oben, unten und vorn ermöglichen.

Mit beiden Kameras ist man unterwegs bestens ausgestattet, ganz gleich, ob man sich lediglich um die Bildgestaltung kümmern und die Belichtungsparameter der Kamera überlassen möchte, oder ob man kreativ ins Geschehen eingreifen will. Mit der EOS M50 hat Canon eher eine Tiefstaplerin am Start. Im internen Vergleich zur M5 und M6 muss sich “die Kleine” keineswegs verstecken.

Den gesamten Artikel finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 09/2018.