Stille Post

Stille Post


Herlinde Koelbl
Sieveking Verlag

Preis: 22 €



VOM ZUHÖREN UND VERSTEHEN

An guten Ideen hat es der nahe München lebenden Fotografin Herlinde Koelbl (*1939) noch nie gefehlt. Erste größere Aufmerksamkeit zog sie mit ihrem Bildband „Das deutsche Wohnzimmer“ (1980) auf sich. Ihr Blick ins Herzstück heimatlicher Bürgerlichkeit legte mehr bloß, als es jede öffentliche Studie gekonnt hätte. Zeitschriften wie der Stern, die Zeit oder auch die New York Times wurden zu ihren Auftraggebern. Die Modedesignerin und Mutter von vier Kindern kam erst spät zur Fotografie und pflegte als Autodidaktin vor allem eines: ihren eigenen Stil. Der unprätentiöse, aber treffsichere Blick auf gesellschaftliche Zustände ist charakteristisch für ihr Schaffen. Für ihr Langzeitprojekt „Spuren der Macht“ konnte sie damals politische Schwergewichte wie Angela Merkel, Gerhard Schröder und Joschka Fischer gewinnen und das persönliche Reifen in deren Gesichtern dokumentieren. Nun also wieder Gesichter in Schwarzweiß: „Stille Post“ ist nicht nur ein Klassiker unter den Kinderspielen, sondern steht in diesem Fall für Kommunikation – kultur-, alters- und geschlechterübergreifend. 28 Paare aus 16 Nationen, bestehend aus Männern, Frauen und Kindern (auch einigen Prominenten), führte sie für den intimen Moment des Flüsterns vor ihrer Kamera zusammen. Wunderbare zwischenmenschliche Begegnungen, die vom Zuhören und Verstehen erzählen, hat Herlinde Koelbl da für uns aufs Bild gebannt. Ergreifend authentisch.

 

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