Faces Behind The Voices

WENN BRUCE WILLIS SPRICHT

Fotograf Marco Justus Schöler hatte die Idee, den vertrauten Synchronsprechern und -sprecherinnen ein Gesicht zu geben und traf dabei unter den berühmtesten von ihnen auf großes Interesse. 30 Porträts finden sich nun in seinem Buch „Faces Behind The Voices“, denen er Texte beiseite stellte, in denen er die Porträtierten kurz vorstellt. Das Geheimnis um die dazu gehörenden Stimmen lüftet er an dieser Stelle jedoch nicht. Das geschieht in der dazugehörigen App für Smartphones und Tablets, die durch einen im Bildband zu findenden Code freigeschaltet werden kann. „Mein Name ist Bond. James Bond“, ist dann etwa zu hören. Der Mann, der das sagt, fixiert den Betrachter allerdings nicht aus stahlblauen Augen heraus, sondern blickt einem aus braunen Augen entgegen. Dietmar Wunder (rechts) verleiht nicht nur Daniel Craig seine Stimme, sondern auch Adam Sandler oder Sam Rockwell. Auf spielerische Weise klickt man sich in der App so von Sprecher zu Sprecher. Ein unterhaltsames Unterfangen. Der Verlag Seltmann + Söhne hat die sich in diesem Fall darbietenden akustischen Möglichkeiten originell gelöst, indem er das Buch als klassisches Medium mit einem digitalen Content verknüpft hat. Zudem finden bis Ende 2017 an zahlreichen Bahnhöfen Ausstellungen statt, bei denen Passanten die Stimmen den porträtierten Künstlern zuordnen können. Darf man überhaupt von Künstlern sprechen? Sich in Spielrollen und Emotionen einzufühlen und sie überzeugend darzubieten, ob vor der Kamera oder vor dem Mikrofon, ist sicher eine ganz besondere Gabe.