Hans Feurer bei Camera Work

Fashion und Feminismus

Die Galerie CAMERA WORK präsentiert ab dem 24. August 2024 eine Retrospektive von Hans Feuer. Die Ausstellung umfasst über 40 Arbeiten aus sechs Dekaden und zeigt eine kuratierte, chronologische Auswahl der frühen, experimentellen Werke des Künstlers sowie seine Modefotografien.

Hans Feurer wird seit 1997 exklusiv von der Galerie CAMERA WORK vertreten, die mit dem Künstler bis zu seinem Tod eng verbunden war. Das Lebenswerk von Hans Feurer ist im Besitz der CAMERA WORK AG.

„I like to show a free woman who’s scared of nothing“, so Hans Feurer. Seine avantgardistischen Ansätze und die innovative Nutzung von Licht und Komposition haben die Entwicklung der Modefotografie seit den 1960er Jahren nachhaltig geprägt. Seine Arbeiten sind sowohl ästhetisch ansprechend als auch erzählerisch krafvoll und geben den Zeitgeist verschiedener Epochen wieder; dabei veranschaulichen sie Geschichten von Kultur und Wandel.

Hans Feurer bezeichnete sich als Feminist, der freie und selbstständige Frauen schätzte. Seine Modelle porträtierte er gerne als Kämpferinnen – unter ihnen Christy Turlington, Claudia Schiffer, Grace Jones, Linda Evangelista, Lui Wen, Jean Shrimpton, Uschi Obermaier und Iman, die 1983, im Rahmen eines Fotoshootings mit Hans Feurer für das Modelabel Kenzo, weltberühmt wurde.

Farben und ausdrucksstarke Kontraste dominieren die Werke Feurers, ebenso Licht. Außerhalb des Studios arbeitete der Künstler ausschließlich mit natürlicher Beleuchtung – vorzugsweise mit dem Licht am frühen Morgen, bei Sonnenuntergang oder nachts auch nur mit dem Schein einer Straßenlaterne. Hans Feurer hat so eine Bildsprache entwickelt, die kulturelle Trends zulässt, dabei jedoch unverwechselbar bleibt.

Hans Feurer (1939–2024) arbeitete nach seinem Kunststudium in den 1960er Jahren als Grafikdesigner, Illustrator und künstlerischer Direktor in Großbritannien. Während einer Reise nach Südafrika im Jahr 1966 entwickelte sich bei ihm eine ausgeprägte Leidenschaft für die Fotografie, die er fortan professionalisierte. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm bereits 1967. Von da an wurden seine Arbeiten in führenden
Magazinen wie Nova, Vogue, Numéro, Elle und Twen veröffentlicht. Bis zuletzt arbeitete Hans Feurer in der Modefotografie und bereiste hierfür die entlegensten Länder der Welt.

Seine Arbeiten zeichnen sich durch einen ausgewogen gestalteten Bildraum, kreative Konzepte und eine kräfige Farbgestaltung aus. In Kombination mit dem Hang zu provokanten Inszenierungen eignete sich Hans Feurer eine fotografische
ästhetik an, die einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Die Werke haben einen faszinierenden Zeitkolorit inne, der sich je nach Dekade vor allem durch die Farbgestaltung und wiederkehrende Stilmerkmale verdeutlicht. Ungleich anderer Fotokünstler seiner Ära, die nach zeitlosen Gesamtkunstwerken strebten, verfolgte Hans Feurer den künstlerischen Ansatz, die Mode auch in die Zeit zu verorten – mit allen ihren Charakteristika. So sind die Werke auch ein Zeitzeugnis in der Kulturgeschichte.

www.camerawork.de