Museum Angewandte Kunst Frankfurt
Turbulenzen zur Ausstellungseröffnung
Jetzt, nachdem die Sicherheitsvorkehrungen zur Eröffnung der Ausstellung „Contemporary Muslim Fashions“ gelockert werden konnten. Denn vor der Vernissage mussten die Verantwortlichen der Kulturstätte Hassbotschaften von Gegnern dieser Präsentation von Mode für muslimische Frauen entgegennehmen und Vorkehrungen für die Sicherheit der Besucher und Aussteller treffen. Da staunten die kunstinteressierten Gäste nicht schlecht, als sie von Security-Kräften empfangen wurden und ihre Taschen durchsuchen lassen mussten. Muslimgegner, Vertreter von Rechtsgruppierungen und Frauenrechtlerinnen protestierten auch öffentlich gegen diese „Kopftuch-Ausstellung“. Ja, einige Streiterinnen für die Gleichberechtigung kämpften gegen die interkulturelle Auseinandersetzung mit einer andersgearteten Kleidung für Frauen … ohne in Betracht zu ziehen, dass diese auch freiwillig und gerne getragen werden könnte. Vielleicht sollte man nicht vergessen, dass sich nach #MeToo die weiblichen Berühmtheiten bei ihrem Gang über den Roten Teppich zu den Oscarverleihungen freiwillig der „Modest Fashion“ (der „bescheidenen Mode“) bedienten, um sich demonstrativ sexistischer Betrachtungen zu entziehen. Die bis zum 01. September laufende Präsentation also auf das politisch instrumentalisierte Kopftuch zu reduzieren, könnte eine vertane Chance sein, den Horizont doch noch in alle Richtungen zu erweitern – zugunsten von mehr Freiheit für alle.
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Foto: © Raşit Bağzıbağlı