Photo+Adventure Fotowettbewerb „Monochrom“

Sieger in Schwarzweiß

Zwei Stunden statt 30 Minuten, 73 Bilder statt 25. Wenn man schon kein rauschendes Foto-Festival in der Kraftzentrale des Duisburger Landschaftsparks feiern konnte, so durfte wenigstens die Siegerehrung zum diesjährigen Fotowettbewerb „Monochrom“ der Photo+Adventure mit manchen Superlativen aufwarten.

Die erste Bestmarke wurde freilich schon am 31. März pulverisiert: Mehr als 3500 Einsendungen erreichten die Organisatoren des Wettbewerbs – der bisherige Rekordwert wurde damit nahezu verdoppelt. Mit der Quantität zog auch die Qualität in der Spitze noch einmal merklich an. Von einer schweren Entscheidung sprach etwa Lars Kreyssig nach der ersten Wertungsrunde. Als Jurymitglied war es in dieser die Aufgabe des Ressortchefs Fotografie der Fotosparte im falkemedia Verlag, zunächst seine 40 persönlichen Favoriten aus der Menge herauszufiltern.

Einen weiteren Rekord durfte am Ende Christian Wakolbinger für sich verbuchen. Der Österreicher ist der erste, dem es nun schon zweimal gelungen ist, den Fotowettbewerb der Photo+Adventure für sich zu entscheiden. „52 Zaren“ lautet der Titel des schon öfter in Wettbewerben gewürdigten Bildes. Es entstand in der Eremitage in St. Petersburg, so Christian Wakolbinger. Die Aufnahmebedingungen waren nicht so ganz einfach: Der Raum war klein und so musste der Fotograf für sein Motiv den maximalen Abstand zur Besuchergruppe vom Türrahmen aus wählen. Die durch das Weitwinkelobjektiv entstandenen stürzenden Linien entfernte er durch die Nachbearbeitung, auf die Christian Wakolbinger während der Siegerehrung ausdrücklich hinwies, was den Wert der Endfassung für die Intitiatoren des Wettbewerbs allerdings keinesfalls schmälert.

Den passenden Rahmen, nicht nur für dieses pompöse Werk, setzte die erste Online-Siegerehrung. Da anders als auf der Bühne in der Kraftzentrale kein Zeitdruck herrschte, nahmen sich Veranstalter und Teilnehmer viel Zeit für die Bilderschau. Aufgrund der hohen Qualität der Einsendungen wurde entschieden, nicht nur die 25 Siegerbilder, sondern auch die erweiterte Auswahl zu präsentieren. „Die erweiterte Auswahl besteht aus den Bildern, die in der ersten Wertungsrunde von mindestens zwei Juroren ausgewählt wurden“, erklärte Moderator Christian Thomas, der zusammen mit den Jury-Mitgliedern Katrin Schmidt, Geschäftsführerin der Photo+Adventure, und Markus van Hauten, Landschaftsfotograf und Workshopleiter, zudem so manchen Einblick hinter die Kulissen gewährte.

Dazu gehörte auch, dass sich die Juroren keineswegs immer einig waren. „Obwohl wir in der Jury jede Menge Sachverstand vereinen, bleibt die Bewertung der Bilder am Ende immer eine sehr subjektive Entscheidung“, erklärt Katrin Schmidt. Weitgehend einig war sich hingegen offenbar die Mehrzahl der 253 registrierten Teilnehmer der Preisverleihung, was sowohl die Qualität der gezeigten Fotos als auch der Siegerehrung angeht: „Tolle Bilder, tolle Veranstaltung“ – mit diesen Worten verabschiedeten sich viele nach ziemlich genau zwei Stunden aus dem Chat.

Seit 2014 versammelt das Team der P+A Photo Adventure GmbH rund 130 Aussteller und Marken zum Messe-Festival für Fotografie, Reise und Outdoor im Landschaftspark Duisburg-Nord. Ergänzt wird das Messeangebot um ein mehr als buntes Rahmenprogramm mit Workshops, Ausstellungen, Vorträgen und Live-Shootings vor der spektakulären Industriekulisse des stillgelegten Hüttenwerks. 2021 wird die Duisburger Photo+Adventure coronabedingt ausfallen.

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