Mitglied der Online-Community Stephan Rückert

Der perfekte Blickwinkel

Um als Fotograf eine Ahnung von Bildwirkung zu haben, braucht es nicht nur ein Gespür für Ästhetik. Es braucht auch ein Verständnis für die Wahrnehmung der Betrachter. Stephan Rückert hat das.

Stephan Rückert ist sehr anspruchsvoll: „Eine technisch saubere und perfekte Darstellung, die objektiv der Realität entspricht, ist eine Seite der Fotografie, an deren stetiger Perfektionierung ich arbeite. Die andere und zunehmend wichtiger werdende Seite der Fotografie ist die Vermittlung der eigenen, subjektiven Wahrnehmung durch die nachträgliche Bearbeitung der Komposition“, so der pensionierte Lehrer. Seine Darstellungsform fußt auf der Aneignung fotografischer Kenntnisse von der Pike auf, will heißen, dieser Mann startete seine Karriere bereits in den 50er-Jahren mit einer Agfa-Rollfilmbox und bildete sich unter Gleichgesinnten im Fotoclub Heilbronn stetig weiter. Dort tauscht er sich bis heute aus, vermittelt Wissen, nimmt das der anderen an.

Interessant ist das Thema „Mach was draus!“, bei dem aus einem unscheinbaren Motiv ein echter Eyecatcher entstehen kann. Aus diesem Aspekt heraus geht er vorsichtig mit dem Löschen von Bildern um: „Die RAWBilder, die aus der Kamera kommen, hebe ich meistens auf, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass Bilder, die ich vor Jahren gemacht habe, durch bessere Bildbearbeitungssoftware und meine sich stetig verbessernden Fähigkeiten in der Bearbeitung immer wieder überraschende Entwicklungsmöglichkeiten haben.“ Stephan Rückert ist mit der Analogfotografie inklusive Laborarbeit groß geworden und schätzt nun den erweiterten kreativen Spielraum: „Heute eröffnet die digitale Bildbearbeitung ungleich mehr Möglichkeiten, Fotografien in Bilder umzuwandeln, die genau das ausdrücken, was uns Fotografen gedanklich vorschwebt. Genau diese Möglichkeiten versuche ich zu entdecken und muss dabei feststellen, dass diese fast grenzenlos zu sein scheinen.“

Aktuell ist KI in aller Munde und immer öfter auch auf fotografischen Plattformen vorzufinden. Von so etwas lässt der Heilbronner jedoch seine Finger. Es gibt Grenzen: „Auf meinen Bildern sollten nur Elemente zu sehen sein, die ich auch selbst fotografisch festgehalten habe.“

DAS EQUIPMENT:

Kameras: Sony Alpha 7II, 6000, 6500, RX100 VII,
NEX-3N, EX-5 (umgebaut zur IR-Kamera)
Objektive für APS-C: SEL 4/10-18 mm OSS, SEL
4,5-6,3/55-210 mm, SEL 4,5-6,3/70-350 mm OSS,
1,8/35 mm OSS, 3,5-5,6/16-55 mm
Objektive für Vollformat: Sony FE 3,5-5,6/28-70
mm, Samyang AF 1,4/85/ mm FE II, Tamron 2,8-
5,6/28-200 mm Di III RXD, Zeiss Batis 2,8/18 mm
Zubehör: Blitz Yongnuo YV 560 IV, Stativ, Adapter
Nikon auf Sony-E-Mount von mmlite, Rollei-Stativ