World Wide Order

World Wide Order


Julian Röder
Hatje Cantz

Preis: 35 €



Proteste als Gemälde

Acht Jahre lang hat Julian Röder die Proteste während diverser G8-Gipfel begleitet und fotografiert. Angefangen hat alles 2001 in Genua, als mehr als 300.000 Menschen auf die Straße gingen und ein Demonstrant von der Polizei erschossen wurde. Auch in Thessaloniki, Gleneagles, Heiligendamm und Hokkaido war Röder dabei. Seine Fotos von den Auseinandersetzungen wirken auf den ersten Blick wie die üblichen Aufnahmen der Nachrichtenagenturen, doch mit ihnen haben sie tatsächlich nur die Motive gemein: Zu unspektakulär als Porträt, zu kleinteilig in den Details und zu komplex in der Komposition, erinnern sie eher an klassische Schlachtengemälde oder Landschaftsaufnahmen als an die einfach gestrickten Bilder für Online-Klickstrecken. Ergänzt wird „The Summits“ dabei um weitere Serien – unter anderem besuchte er für „World of Warfare“ 2011 die „International Defense Exhibition and Conference“ in Abu Dhabi, an der 50.000 Militärs und Waffenhändler teilnahmen. Hier hat sich auch seine Bildsprache geändert: Er zeigt uns den Kontrast zwischen den Besuchern, Ausstellern und Hostessen, die zwischen Panzerfahrzeugen, Maschinengewehren und Raketenwerfern entlangschlendern. Sein Blitzlicht sorgt zugleich für eine Amateurfotografen-Ästhetik, die den Blick eines üblichen Messebesuchers imitiert. Und in seiner neuesten Arbeit „Mission and Task“ zeigt er uns, wie sich die Europäische Union entlang ihrer Außengrenze vor Eindringlingen schützt: mit Grenzposten und Schäferhunden, Wärmekameras, Grenzzäunen und Überwachungssatelliten.

 

 

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