Vom Ende der Ewigkeit

AN DEN ENDEN DER WELT

Unser Bildband des Monats: In Zeiten, in denen sich unsere wachstumsorientierte Industriegesellschaft Gedanken um Leistungsfähigkeit, Wirtschaftsmacht und Banken machte, reiste die amerikanische Fotografin Camille Seaman von 2003 bis 2011 als Expeditionsfotografin an Bord von Forschungs- und Handelsschiffen in die Arktis und Antarktis. Sie beobachtete, wie sich die Eiswelten veränderten, porträtierte die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung und hielt die Schönheit einer Landschaft fest, die im Verschwinden begriffen ist. Daraus ist nun ein Bildband entstanden, der Zeugnis ablegt von einer Reise an die zerbrechlichen Pole unserer Welt. Wie einen Wal, der einen letzten Atmenzug nimmt, bevor er eine gefühlte Ewigkeit in die Tiefe des Ozeans abtaucht, porträtiert sie einen rissigen Eisberg und lässt uns daran teilhaben, wie ein Eisbär sein schmelzendes Revier betrachtet. Nicht weniger berührend sind auch ihre kurzen Texte begleitend zu den Bildern. Camille Seaman, die in New York Fotografie studiert hat und unter anderem Schülerin von namhaften Fotografen wie Steve McCurry, Paul Fusco und Sebastião Salgado war, lebt heute in Kalifornien und hält weltweit Vorträge über ihre Arbeiten und die fragilen Enden der Welt.