DIE GESCHICHTE DER ZEITUNG
„Das erste gedruckte periodische Nachrichtenblatt auf der ganzen Erde, das Zeitung genannt wird, ist die in Deutschland erschienene ‚Relation aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien‘ … Sie erschien ab der zweiten oder dritten September-Woche des Jahres 1605 durch den Drucker und Buchbinder Johann Carolus in Straßburg im Elsass. Carolus verfasste die Zeitung zuerst handschriftlich und ging 1605 zum Druck über, als die Zahl der Abonnenten stieg. Der Inhalt ergab sich aus Meldungen, die Carolus wöchentlich von Korrespondenten aus den wichtigsten Poststationen Deutschlands erhielt. Die Zeitung wurde wöchentlich herausgegeben, wie man an dem einzig überlieferten Jahrgang 1609 sehen kann, der online einsehbar ist“, so steht es auf Wikipedia geschrieben und katapultiert uns im letzten Satz sogleich in die Gegenwart, wo Wissen überall, zu jeder Zeit und kostenfrei zur Verfügung steht und so gute Recherche und stilvolle Sprache nicht mehr die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen – im wahrsten Sinne des Wortes. Das von dem Charlottenburger Oliver Ohmann beim Verlag Edition Braus herausgegebene Buch „Unter Druck“ bebildert die Geschichte der Berliner Zeitungslandschaft. Nirgendwo sonst war die Bevölkerung damals so versessen auf das gedruckte Wort und Aktualität stand schon damals hoch im Kurs. Wie heißt es so schön? „Wissen ist Macht“. Und: „Macht macht sexy“ … na ja, zumindest in gewissen Kreisen begehrt. Im Gespräch bleiben war schon immer das Fundament der sozial funktionierenden gesellschaftlichen Basis. Nichts weniger führt uns das druckfrische Buch vor Augen.