The India Vision Quest

INDISCHES PANOPTIKUM

Fotografie-Workshops gibt es viele. Aber nicht aus allen entsteht ein Buch. Und nicht alle Bücher, die aus Workshops hervorgehen, sind so beeindruckend wie „The India Vision Quest“. Der große Band mit dem auffällig schwarzen Buchblock versammelt die Ergebnisse aus zwei Master Classes, die der Kölner Fotograf und Dozent Wolfgang Zurborn in den indischen Metropolen Ahmedabad und Kolkata veranstaltet hat. Es ist ein buntes und im positiven Sinne „wildes“ Buch geworden – mit ständigen Papierwechseln von offenen, fast rauen Trennblättern und den Fotografien auf glattem Hochglanzpapier. Da 18 der 20 gezeigten Positionen von jungen Fotografen aus Indien stammen und diese ohne falsches Pathos und folkloristische Verklärung auf ihre eigene Gesellschaft blicken, wird das Buch zum farbenfrohen Panoptikum jenseits der gängigen Klischees, die uns üblicherweise westliche Fotografen vermitteln. Manche Strecke kommt dabei vielleicht etwas zu kurz, und es bleiben auch Fragen offen, aber „The India Vision Quest“ will uns nichts erklären, sondern uns auf Aspekte hinweisen und die Atmosphäre dieses Landes im Wandel spüren lassen.