SERIE: UNICEF Foto des Jahres 2023

Welt der Kinder

UNICEF Deutschland zeichnet mit dem internationalen Wettbewerb UNICEF Foto des Jahres jährlich Bilder und Reportagen professioneller Fotojournalisten aus, die die Persönlichkeit und Lebensumstände von Kindern dokumentieren. Wir werden die sehenswerten Bilderserien in den nächsten Tagen auf dieser Seite präsentieren, um den Blick ungeachtet aller anderen Themen einmal konzentriert auf unseren Nachwuchs zu richten und die so wichtige Arbeit der engagierten Reportagefotografen zu würdigen. Außerdem sind die Originale der frisch gekürten Siegerbilder des Wettbewerbs 2023 vom 02.Februar bis 17. März.2024 im Willy-Brandt-Haus in Berlin zu sehen.

Ehrenvolle Erwähnungen 2023
USA: Was geschieht bloß mit mir?

„Da ist das Gefühl, das Leben nicht alleine schaffen zu können“, sagt der 14-jährige Josiah. „Ich habe mich immer sicher gefühlt in der Schule. Aber die Nachrichten von den Schießereien machen mir große Angst“, bekennt Collin, elf Jahre alt. „Es ist mir nicht mehr möglich, jemandem zu trauen“, bedauert Nolan, zwölf Jahre alt. „Ich habe mich selber zu überzeugen versucht, dass es mir gut geht. Aber es ging mir nicht gut angesichts dessen, was die Leute über mich sagten“, weiß Kayleigh, Opfer eines Phänomens, das in den USA „bullying“ genannt wird und Schikane und Ausgrenzung von Menschen in den sozialen Netzwerken beschreibt. Der in Neuseeland geborene Fotograf Robin Hammond hat in fünf Bundesstaaten der USA Jugendliche porträtiert. Aus den Bildern spricht eine fundamentale Verunsicherung. Schätzungsweise ein Drittel der Teenager in den USA kämpft mit mentalen Problemen. Allein zwischen 2019 und 2021 hat sich die Zahl der Drogentoten unter Kindern zwischen zehn und 18 Jahren nach einer Statistik der US-Gesundheitsbehörde CDC mehr als verdoppelt. Eine nicht geringe Rolle für wachsende Angst und Beklemmung spielen dabei auch die Nachrichten von Gewalttaten an den Schulen. Zwischen Februar 2010 und März 2023 waren Dutzende Schulen und Universitäten Schauplatz von Amokläufen, bei denen es Tote und Verletzte gab – unter Schülerinnen und Schülern wie unter Lehrerinnen und Lehrern. Viele Jugendliche werden auch Opfer von verbaler Gewalt durch Gleichaltrige im Netz.

Der Fotograf: Robin Hammond, Neuseeland/Großbritannien (Panos Pictures)

Robin Hammond, 1977 in Neuseeland geboren, hat unter anderem in Japan, Südafrika und Frankreich gelebt und wohnt gegenwärtig in Großbritannien. Sein großes Thema sind die Menschenrechte. Er ist Gründer und Direktor der Organisation „Witness Change“, die sich um die Verbesserung der Lebenssituation marginalisierter Gesellschaftsgruppen kümmert. Zu den namhaften Auszeichnungen von Hammond zählen zwei World Press Photo Awards und der W. Eugene Smith Award für humanistische Fotografie. Seine Reportagen wurden unter anderem im Time Magazine, der New York Times und in National Geographic veröffentlicht.

Text:  © Peter-Matthias Gaede / UNICEF

www.willy-brandt-haus.de