Bill Brandt im Museum Foam

Das Schöne und das Unheimliche

Foam präsentiert bis zum 18 Mai stolz die Ausstellung eines der einflussreichsten und international anerkanntesten Fotografen und Fotojournalisten Bill Brandt (1904-1983). The Beautiful and the Sinister zeigt die enge Beziehung zwischen dem Werk des britischen Fotografen und der Kunst der europäischen Avantgarde, insbesondere des Surrealismus. Ausgehend von der Vorstellung, dass das Unheimliche ein allgegenwärtiges Element in Brandts Fotografien ist, zeigt die Ausstellung, wie sich diese Eigenschaft sowohl in seiner künstlerischen als auch in seiner dokumentarischen Praxis manifestiert. Von seinen frühesten Fotografien in den 1930er Jahren bis zu seinen Porträts und Akten in späteren Jahren zeigt Brandt eine permanente Faszination für das Fremde.

Bill Brandts Werk der 1930er-Jahre zeichnet sich durch seine Betonung der sozialen Ungleichheit im damaligen England aus. Durch die Nutzung seiner familiären Kontakte konnte er die extremen Gegensätze des Reichtums in der britischen Gesellschaft visualisieren. Brandt war am innovativsten in seinen fotografischen Experimenten mit Akten. Diese Fotografien besitzen eine große symbolische Bedeutung, die in vielen Fällen mit Elementen aus der Psychoanalyse und dem Surrealismus in Verbindung steht, wie zum Beispiel einem starken Lichtkontrast, der Einbeziehung von Elementen wie Bildern, Spiegeln oder Türen und Fenstern als Fluchtsymbole.

Am neuartigsten war seine Verwendung eines Weitwinkelobjektivs. Es formte und verzerrte den Blickwinkel der nackten Figur. In seiner Landschaftsfotografie verband er Natur und Industrie und entfernte sich vom Malerischen. Brandt schuf eine düstere Vision des Vereinigten Königreichs, in der Regenlandschaften und Nebel sowie alltägliche und industrielle Strukturen das Erhabene in der Natur ersetzten. Die Ausstellung nimmt die Idee des Unheimlichen als eines der Elemente in Bill Brandts Bildern auf und zeigt, wie diese Idee in der gesamten Praxis des Künstlers erscheint, wobei der Schwerpunkt auf seinem Fotojournalismus und den drei Genres der künstlerischen Fotografie liegt: Akt, Porträt und Landschaft.

Über Bill Brandt
Hermann Wilhelm Brandt (1904-1983) wurde in Deutschland als Sohn eines britischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. 1931 zog er nach England, wo er zunächst mit seinen Fotografien der britischen Gesellschaft bekannt wurde. Später fertigte er verzerrte Akte, Porträts berühmter Künstler und Landschaften an. Seine Werke weisen einen wichtigen sozialen Kommentar und eine poetische Resonanz auf. Seine Landschaften und Akte sind dynamisch und kraftvoll und verwenden oft Weitwinkelobjektive, um verzerrte Kompositionen zu schaffen. Bill Brandt gilt weithin als einer der bedeutendsten britischen Fotografen des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung wird von der Fundación MAPFRE in Zusammenarbeit mit Foam organisiert.
Die Ausstellung wurde von Ramón Esparza in der Fundación MAPFRE in enger Zusammenarbeit mit Foam kuratiert.

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