Sensationsfund: Fotos des legendären Weegee

Murder is my business

Spektakulärer Fotofund: 73 Aufnahmen des legendären Crime-and-Crash-Fotografen Weegee sind mehr als 80 Jahre nach ihrer Entstehung aufgetaucht. Wir haben mit seinem Biografen über den fotografischen Stellenwert der bis vor Kurzem größtenteils unveröffentlichten Bilder gesprochen – und über den Menschen dahinter.

Autounfälle, Unterweltmorde, brennende Stadthäuser: Ende der 1930er war einiges los auf den Straßen New Yorks. Business as usual für die Polizei in einer Zeit, in der die Bestimmungen zu Brandschutz und Fahrzeugsicherheit in den Kinderschuhen steckten und die „Murder Inc.“, ein Joint Venture von Cosa und Kosher Nostra, immer wieder unliebsame Konkurrenten aus dem Weg räumte. Ein gefundenes Fressen für den Pressefotografen Arthur Fellig, der sich selbst den Spitznamen Weegee gab. Der Skandalreporter, der eng mit der Polizei zusammenarbeitete, gleichzeitig mit Lucky Luciano befreundet war und sich später einmal rühmte, 5.000 Morde dokumentiert zu haben, arbeitete überwiegend nachts. Eine gute Nacht umfasste seiner Überzeugung nach „einen Mord, einen Car Crash und einen Häuserbrand“, und an guten Nächten herrschte damals kein Mangel. Das legen auch die 73 Prints nahe, die 50 Jahre in einer Schublade lagen und erst vor Kurzem als Weegee-Bilder aus dem Jahr 1937 identifiziert wurden.

Lebensziele: reich, berühmt, ein Frauenheld
Weegee, Sohn einer jüdischen Einwandererfamilie aus der Ukraine, hatte Hunger gelitten, in Obdachlosenasylen gehaust und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten, ehe er als Passbildfotograf und später als Aushilfs reporter und Fotolaborant einer Bildagentur zur Fotografie fand. Er wollte reich, ein Frauenschwarm und berühmt werden, und zumindest Letzteres gelang ihm, weshalb er seine Prints ab Anfang der 40er-Jahre rückseitig mit dem Stempel „WEEGEE THE FAMOUS“ versah. […]

Den kompletten Artikel finden Sie in der Photographie Ausgabe 09/2019 oder im E-paper.