Fotografien von Peter Keetman und Alfredo Sarabia Fajardo

„The Round House“

In der Ausstellung “The Round House” bis zum 10. Juli 2023 zeigt die Galerie noir blanche zwei unterschiedliche Stilrichtungen und Generationen der Fotografie. Peter Keetman, einem der Pioniere der deutschen Fotografie, mit seiner berühmten Serie “Volkswagenwerk Wolfsburg 1953”, neben den Arbeiten von Alfredo Sarabia jun., einem der jungen und spannenden Fotografen Kubas. In Kooperation mit der Stiftung F.C. Gundlach werden diese Kunstwerke präsentiert.

Die Ausstellung in der Galerie noir blanche ist zudem so besonders, da nur noch ganz wenige Abzüge von jedem Motiv weltweit zum Verkauf zur Verfügung stehen. Die klaren und grafischen Bildkompositionen von Peter Keetman stehen den vor Lebensfreude strotzenden und dynamischen Fotografien von Alfredo Sarabia Fajardo gegenüber. Das Bindeglied dieser beiden gegensätzlichen Positionen ist der VW Käfer.

Alfredo Sarabia Fajardo ist ein bekannter kubanischer Fotograf und Professor für Fotografie an der staatlichen Universidad de la Artes (Havanna) Er hat bereits zahlreiche internationale Ausstellungen und Preise erhalten. Alfredo Sarabia Fajardo wird in Deutschland durch die Galerie noir blanche exklusiv vertreten. Die Arbeiten zeigen einen bildnerischen Zyklus rund um seinen alten VW Käfer, den er von seinem Vater bereits als Kind geerbt hat. Er ist der Sohn des berühmten kubanischen Fotografen Alfredo Sarabia.

Dieses Projekt basiert auf einem Foto, das der Vater Alfredo Sarabia sen. in den 90er Jahren aufgenommen hat. Alfredo Sarabia sen. war ein bedeutender kubanischer Fotograf. Schon früh begleitete sein Sohn Alfredo jun. ihn auf seinen Reisen durch Kuba. Die Serie „The Round House“ ist das Ergebnis seiner Familienreisen mit seiner Frau und vier Kindern. Diese Serie schafft eine sehr emotionale und starke Verbindung zwischen seinen Erinnerungen und seiner Erfahrung als Fotograf. Die Orte, das Auto und die Charaktere werden wiederholt. Ein Generationskreis ist geschlossen.

Das Projekt “The Round House” ist eine Serie von im Wesentlichen selbstreferenziellen Fotografien. Sein konzeptioneller Hintergrund bezieht sich auf die Familiengeschichte auf einer elementaren Ebene des Verständnisses. Somit funktioniert der Arbeitsprozess als intime Suche und als Geste der Selbstdarstellung. Die Serie umfasst insgesamt 45 Motive von denen ca. 32 Motive gezeigt werden.

Peter Keetman (1916-2005) nimmt einen zentralen Platz in der deutschen Nachkriegsfotografie ein. Ende der 1940er Jahre gehörte Keetman zu den jungen Wilden der fotoform-Gruppe, die, inspiriert von avantgardistischen Experimenten der Vorkriegszeit, eine neue Sprache der Fotografie entwickeln wollten, die auf formaler Reduktion, der schöpferischen Kraft des Lichts und der Subjektivität individueller Welterfahrung beruhte. Gemeinsam mit Otto Steinert und den anderen Mitgliedern von fotoform steht Peter Keetman für den Aufbruch der Fotografie.

Gesetzmäßigkeit und Schönheit – Peter Keetmans umfangreiches und abwechslungsreiches Lebenswerk entfaltet sich zwischen diesen beiden Polen. Sie bestimmen seinen Blick auf die Welt und bestimmen seine Bildsprache: Mit einfühlsamen, poetischen Fotografien, die zugleich grafisch streng und hochmodern gestaltet sind, wurde er zu einem der wegweisenden Fotografen der 1950er- und 1960er-Jahre. Keetmans Fotografien zeichnen sich aus durch sein fotografisches Sehen, seinen Gestaltungswillen, mit dem er die Bildfläche als Ausschnitt der Realität in Linie, Fläche und Struktur unterteilte, seinen analytischen Blick und seine technische Präzision. Sein prägender Einfluss auf die Fotografie ist bis heute spürbar

www.noirblanche.de