BarTur Photo Award

Der ganz besondere Wettbewerb

Der mit insgesamt 20.000 US-Dollar dotierte BarTur Photo Award wird jährlich an Talente aus aller Welt verliehen, die Fotografie als Medium nutzen, um den Blick auf die Welt zu schärfen und die brennenden Fragen unserer Zeit zu thematisieren. Sichtbar werden die siegreichen Beiträge im Berliner f³ – freiraum für fotografie.  Besonderes Augenmerk wird auf die Arbeit von Frauen, queeren und nicht-binären Fotograf:innen sowie Fotograf:innen aus dem globalen Süden gelegt, die besonders dazu aufgefordert sind, sich um den Preis zu bewerben.

Für den Preis werden Arbeiten gesucht, die einzigartig, überzeugend und inspirierend sind. Das Auswahlverfahren wird von einer Jury aus führenden Vertreter:innen der Branche unterstützt, darunter 2022 Austin Merrill (Everyday Africa), Katharina Mouratidi (Künstlerische Leiterin f³ – freiraum für fotografie), Fumio Nanjo (Mori Art Museum, Tokio), Ossaini Raggi González (Universität der Künste, Kuba), Karin Rehn-Kaufmann (Leica Galleries International) und Simon Roberts (Fotograf). Der Fokus des BarTur Photo Award liegt nicht auf der Präsentation bereits publizierter oder in einer Ausstellung gezeigter Arbeiten, so dass unter den Gewinner:innen des BarTur Photo Award 2022 echte Entdeckungen sind: frische, neue Fotografie mit innovativen Ansätzen, gleichermaßen von jungen, unbekannten Bildautor:innen wie von renommierten Fotograf:innen.

Ann Lesley BarTur Award – Erster Preis: VERONIQUE DE VIGUERIE

Veronique de Viguerie ist eine französische Fotojournalistin. Im Jahr 2003 kaufte sie ein One-Way-Ticket nach Afghanistan und lebte schließlich vier Jahre lang dort. De Viguerie wurde Zeugin

vieler wichtiger Ereignisse in dem Land und verfolgte die Entwicklung der Taliban und das Schicksal der Frauen genau. Ihre Arbeit in Afghanistan ist von dem Bestreben motiviert, veraltete Darstellungen afghanischer Frauen in Frage zu stellen und ihre Stärke, Macht und Handlungsfähigkeit trotz immenser Widrigkeiten hervorzuheben.

BarTur Award for Climate Change – Gewinner Serie: GIACOMO D’ORLANDO

Giacomo d’Orlando ist ein preisgekrönter Dokumentarfotograf aus Italien. Nach einer Karriere in der Werbefotografie wechselte d’Orlando 2015 in die Welt des Fotojournalismus, wo er mit NGOs in Nepal und Peru zusammenarbeitete und sich hauptsächlich auf soziale Themen konzentrierte. Heute fokussiert sich seine Arbeit auf die Umwelt, mit besonderem Augenmerk auf die durch den Klimawandel verursachten Herausforderungen und möglichen Zukunftsszenarien.

BarTur Award for Climate Change – Gewinner Einzelbild: CHINMOY BISWAS

Chinmoy Biswas stammt aus Kolkata, Westbengalen, Indien. Er begann seine Reise als Fotograf im Jahr 2013 und hat auf nationaler und internationaler Ebene Preise gewonnen. Von Beruf ist er Lehrer, doch die Fotografie ist seine Leidenschaft. Er mag es, die Natur und das menschliche Leben einzufangen.

BarTur Wainwright Prize for Climate Change: SUPRATIM BHATTACHARJEE

Supratim Bhattacharjee ist ein professioneller Fotograf, der sich auf tiefgreifende visuelle Erzählprojekte konzentriert und derzeit in Kalkutta, Indien, lebt. Seine Projekte sind in der Regel langfristig angelegt und befassen sich mit ökologischen, sozialen und humanitären Themen. Bhattacharjees Projekt Sinking Sundarbans, das seit 2009 läuft, wurde weithin gewürdigt und inspiriert die globalen Klimaaktivist:innen. 2021 wurde es zum “UNICEF-Foto des Jahres” gewählt.

LEICA Fotografie International BarTur Photojournalist of the Year Award: ESPEN RASMUSSEN

Espen Rasmussen ist ein norwegischer Fotograf und Mitglied der VII Photo Agency. Er arbeitet als Bildredakteur und Produzent im Stories Hub der führenden norwegischen Tageszeitung VG sowie an langfristigen Aufträgen für die Zeitung und an eigenen Projekten. Er konzentriert sich hauptsächlich auf humanitäre Themen oder Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Eines von Rasmussens Werken ist sein achtjähriges Projekt Transit über Flüchtlinge und Vertreibung in der ganzen Welt, das 2011 von Dewi Lewis veröffentlicht wurde.

LEICA Fotografie International BarTur Photojournalist of the Year Award: PHILIP CHEUNG

Philip Cheung ist ein kanadischer Fotograf, der in Los Angeles lebt. Kurz nach dem Einmarsch der der Russen in der Ukraine verbrachte Cheung einen Monat damit, die Auswirkungen des Krieges

im ganzen Land und die Schrecken, die der Zivilbevölkerung zugefügt wurden, zu dokumentieren.

In jüngster Zeit wurden seine Arbeiten über den Krieg in der Ukraine im NATO-Hauptquartier und im Europäischen Parlament in Brüssel, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, im Pinchuk Art Center in Kiew und im Ukrainian Institute of America in New York ausgestellt.

BarTur Award for Faces of Humanity – Gewinnerin Serie: MAROUSSIA MBAYE

Maroussia Mbaye ist Absolventin des London College of Communication und der London School of Economics. Zuvor arbeitete sie im Bereich der internationalen Entwicklung bei der AfDB und den Vereinten Nationen, bevor sie sich dem Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie zuwandte. Maroussia Mbaye wuchs in einem französisch-senegalesischen Elternhaus auf, das politisch sehr aktiv war und in ihr ein Interesse für soziale Unterschiede, Ungleichheiten und Gerechtigkeit auslöste.

BarTur Award for Faces of Humanity – Gewinnerin Einzelbild: KELLY BECKTA

Kelly Beckta ist eine kanadische freischaffende Fotografin, die in den letzten 34 Jahren unglaubliche Bilder in über 100 Ländern auf sechs Kontinenten aufgenommen hat. In ihrer Arbeit spiegelt sich die Menschlichkeit wider, wahrscheinlich beeinflusst durch ihre 27-jährige Karriere als Krankenschwester, die sie in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Katar, Polen und ins Vereinigte Königreich geführt hat. Während dieser Zeit konnte sie ausgiebig reisen und sich die Kunst der Fotografie mit einer menschlichen Note aneignen, die die bemerkenswerten Qualitäten ihrer Motive aus der ganzen Welt hervorhebt.

BarTur Award for Unity and Diversity: DANIELE VITA

Daniele Vita ist ein italienischer Fotograf, der Soziologie und Anthropologie studiert hat. Vitas Hauptaugenmerk liegt auf dem Süden Italiens, der Heimat seines Vaters, wo er derzeit lebt. Seine Fotografien, die stets in Schwarz-Weiß gehalten sind, zeigen oft die Feinheiten, Nöte und Intimitäten des Lebens von Menschen in wirtschaftlich und sozial benachteiligten Verhältnissen. Sein besonderes Augenmerk gilt den Flüchtlingen und Migrant:innen in Rom und auf Lampedusa sowie den von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Jugendlichen in Sizilien.

Gezeigt werden die Arbeiten folgender Fotografen und Fotografinnen: Kelly Beckta, Supratim Bhattacharjee, Chinmoy Biswas, Philip Cheung, Giacomo d’Orlando, Veronique de Viguerie, Maroussia Mbaye, Espen Rasmussen, Daniele Vita,

Der BarTur Photo Award wurde 2011 von den Unternehmern Amnon und Armon Bar-Tur in Erinnerung an ihre verstorbene Frau und Mutter Ann Lesley Bar-Tur, eine britische Künstlerin, gegründet.

Die Ausstellung dazu im f³ – freiraum für fotografie läuft vom 9. bis 19. Februar 2023. Der Eintritt ist frei. Einige Preisgekrönte sind zur Eröfnung am 8. Februar 2023 anwesend.