Aïda Muluneh im Fotografie Forum Frankfurt

Stimme Afrikas und der Frauen

Mit kraftvollen Farben und außergewöhnlicher Bildsprache widmet sich die Künstlerin Aïda Muluneh drängenden Themen wie dem ungleich verteilten Zugang zu Wasser, Nahrung und Bildung, dem Missbrauch von Macht sowie dem Empowerment von Frauen. Unter dem Titel AÏDA MULUNEH. ON THE EDGE OF PAST FUTURE zeigt das Fotografie Forum Frankfurt bis zum 14. April sieben Werkserien der äthiopischen Fotokünstlerin aus den vergangenen zehn Jahren.

Aïda Muluneh vermittelt ihre kritischen Anliegen mit künstlerischer Lebendigkeit, surrealen Nuancen und nachdenklich stimmender Seelensuche. Ihre Bilder wirken wie visuelle Erzählungen; fotografiert werden sie ähnlich einem Filmdreh, mit aufwändig gearbeiteten Kulissen in realer Landschaft oder konstruierten Innenräumen. Bevölkert sind Mulunehs Bildbühnen mit globalem und zugleich afrikanischem Ensemble – Menschen mit mehrfach lesbarer Identität und kultureller Herkunft.

Primärfarben, Körperhaltung und Requisiten setzt Muluneh in all ihren fotografischen Inszenierungen stets symbolhaft ein. Rot etwa beflügelt vor allem Frauen: In der Serie Water Life (2018) versorgen Frauen die Menschheit mit Wasser, in The Road of Glory (2019) rütteln sie mit Szenarien vom Hunger als Waffe an verbreiteten Bequemlichkeiten.

Aïda Muluneh (*1974 in Addis Abeba/Äthiopien) gilt als Fürsprecherin und führende Stimme der afrikanischen Fotografie-Community und ihrer globalen Repräsentanz. Nach der Flucht ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg in Äthiopien wuchs Muluneh im Jemen, in England und Kanada auf und schloss 2000 ein Kommunikationsstudium mit Schwerpunkt Film in den USA ab. Es folgten Aufträge als Fotojournalistin, u.a. für die Washington Post. Muluneh ist Gründerin und Direktorin von Addis Foto Fest, Ostafrikas erstem internationalen Fotofestival, sowie von Africa Foto Fair, einer Online-Plattform für Fotografen und Fotogerafiinnen aus Afrika.

Ihre Serie The Road of Glory entstand als Auftragsausstellung zum Friedensnobelpreis 2020. Die Künstlerin lebt in der Elfenbeinküste. AïDA MULUNEH. ON THE EDGE OF PAST FUTURE ist die bislang umfangreichste Einzelschau der Künstlerin in Europa. Kuratiert wurde sie von Celina Lunsford, künstlerische Leiterin, und Andrea Horvay, Co-Kuratorin des FFF.

Die Ausstellung eröffnet das Jubiläumsjahr 40 Jahre FFF des Fotografie Forum Frankfurt. Zur Ausstellung ist ein MAGAZIN mit einem Essay von Celina Lunsford und zahlreichen Werkabbildungen im FFF erhältlich.

 

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