SYSTEM­CHECK SIEBTER TEIL: NIKON

1946 stellte Nikon mit der Nikon I sein erstes Serienmodell einer Kamera vor. Die F6, der letzte analoge Profi, ist bis heute erhältlich, doch längst dominieren die digitalen D5, D850 und Co.

KLASSISCHES UND BESONDERES

Nikon zählt zweifelsohne zu den traditionsreichen Kameraunternehmen und treibt sein Spiegelreflex-System immer wieder zu Höchstleistungen: Ganz gleich ob Autofokus, Auflösung oder Bildfolge, Profis wie Amateure können sich auf die Kameras verlassen.

HÖCHSTLEISTUNG: Ein Blick unter die Haube einer Kamera sorgt nicht nur bei technikbegeisterten Fotografen für Aufmerksamkeit, gibt er einem doch eine Idee davon, wie viel Ingenieursleistung hier auf engstem Raum verbaut ist. In unserem Beispiel handelt es sich um die D500, ein APS-C-Modell, das viele Ausstattungsmerkmale des Profis D5 erhalten hat und das gerade unter Wildlife-Fotografen wegen des Sensorcrops von 1,5 zum Kleinbild und des flotten Autofokusmoduls beliebt ist.

Im vergangenen Jahr hat Nikon sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert: Am Anfang firmierte das Unternehmen noch als Nippon Kogaku. Das erste Serienmodell einer Kamera ist aber nicht ganz so alt, 1946 stellten die Japaner, die bis dahin optische Geräte wie Ferngläser und Mikroskope produzierten, die Nikon I vor. Beim Ritt durch die Geschichte des Unternehmens treffen wir ab 1960 auf die erste Spiegelreflexkamera, die Nikon F, sowie auf verschiedene Nikkorex-Modelle, mit denen der Amateurmarkt ins Visier genommen wurde.

Drei Kameras mit Geschichte: Die Nikon I von 1946, die erste Spiegelreflexkamera Nikon F von 1960 und eine Sonderedition der Nikon F5, die 1996 zum Jubiläum vorgestellt wurde.

 

 

 

 

Unter dem Druck der ersten Autofokuskamera von Minolta, der 7000 AF, präsentierte Nikon mit der 1986 vorgestellten F501 sein erstes Amateur- und zwei Jahre später mit der F4 schließlich das erste Profimodell mit Autofokus. Sie wurde 1996 durch die F5 und schließlich 2004 durch die heute noch erhältliche und deutlich kompaktere, letzte analoge Profikamera F6 ersetzt.

DAS MEINT DER PROFI: MARCEL LÄMMERHIRT: Ich fotografiere seit Jahren erfolgreich mit Nikon-DSLRs. Ihre Schnelligkeit und Unempfindlichkeit im harten Fotografenalltag sind für mich unverzichtbar. Ganz gleich ob Wind und Wetter oder ein Steinhagel wie im Bild oben in Graubünden, über den Zustand meiner Ausrüstung möchte ich mir zu keinem Zeitpunkt Gedanken machen müssen. Nachdem ich in der Vergangenheit viel mit der D5 gearbeitet habe, ist nun die D850 stärker in meinem Fokus gerutscht. Sie vereint die schier grenzenlosen Möglichkeiten einer extrem hochauflösenden Kamera mit einer Geschwindigkeit und einem kompromisslosen Autofokus, der so in dieser Auflösungsklasse seinesgleichen sucht. Für mich ist die D850 zur ersten Wahl geworden. Hinzu kommt bei Nikon eine große Objektivpalette, die nicht nur die Standards bedient, sondern auch viele Spezialobjektive bietet. Ich gehe gern einen unkonventionellen Weg und setze zum Beispiel gern einmal ein Tilt-Shift-Objektiv in der Sportfotografie ein. Beim Handball etwa sind mir so sehr ungewöhnliche Momente gelungen.

 

 

 

Den Aufbruch ins digitale Zeitalter wagte Nikon im Systembereich 1999 mit der D1, bis heute sind wir bei der D5 gelandet, einem Profi, der in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzt und den Nikon pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen 2016 in Brasilien am Start hatte. Wir sind gespannt, was in zwei Jahren passieren wird, wenn sich die internationalen Sportler zur Olympiade in Tokio treffen.

 

Der Spiegel dominiert
Die digitale Spiegelreflexfotografie gibt bei Nikon bis heute den Ton an. Dabei wird zwischen dem FX-(Vollformat-) und dem DX-(APS-C-) Sensor unterschieden. Das ultimative Profiwerkzeug ist die D5, ein extrem robuster und schneller Bolide mit circa 21-Megapixel-FX-Sensor und einem Autofokus-Modul, das seinesgleichen sucht. In zahlreichen Tests hat Nikon hier immer wieder die Dominanz seines Profis untermauert.

 

Den gesamten Artikel mit weiteren Bildern finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 07-08/2018.