Facing New York

Facing New York


Bruce Gilden
Dewi Lewis Publishing



GESICHTER VON NEW YORK

Was New York ausmacht, sind seine Bürger. Auch wenn sich beim Durchschreiten der Stadt eher eine distanzierte Abgeklärtheit aufdrängt, sind es doch Individuen, die die Straßen bevölkern, jeder mit seiner ganz persönlichen Geschichte, seinem Charakter. Und Bruce Gilden (*1948) hat einen ganz besonderen fotografischen Zugang zum Innern dieser Menschen. Doch wie schafft er es, ihnen so extrem nahe zu kommen? – Indem er spontane Momente des Straßengeschehens abpasst, wenn die Passanten ihre Hüllen fallen lassen, das Gefasste ins Unfassbare kippt und so das wahre Gesicht hervortritt. Dann hat der Magnum-Fotograf seine Kamera griffbereit, hält drauf und löst aus. – „Facing New York“ ist ein Dokument dieser Schaffenskraft, 1992 das erste Mal aufgelegt, zu einem Klassiker avanciert und lange Zeit vergriffen. Nun hat der britische Verlag Dewi Lewis Publishing es erneut aufgelegt. Wer Besitzer der Erstauflage ist, darf raten, welche beiden Motive Bruce Gilden ersetzt hat. „Ich weiß nicht, warum ich das nicht gleich bei der ersten Auflage getan habe“, sagt er. So ist das, wenn die Zeiten sich ändern – auch der Blick auf die Dinge, die Bewertung, die Perspektive. Es wäre heute auch kompliziert, Passanten einfach so im Vorbeigehen zu fotografieren und die Bilder von ihnen zu veröffentlichen. Also laben wir uns an dem, was damals möglich war, und an dem großen Talent Gildens, der ein unglaubliches Gespür für die flüchtigen Momente besitzt. Einen Sinn für das überaus Menschliche pflegt, uns das wahre Gesicht dieser faszinierenden Großstadt New York präsentiert, ein riesiger pulsierender Organismus, der letztlich doch nur durch das Dasein aller einzelnen Persönlichkeiten existiert, die für Bruce Gilden nicht mehr sind als: Nachbarn.

 

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