Dreamscapes & Artificial Architecture

ARCHITEKTUR 2.0

Lange ist es her, dass man Architektur- und Designprogramme nur dafür verwendete, reale Bauprojekte in 3D zu simulieren. Kreative und digital aufgestellte Köpfe mit Neigung zum Ungewöhnlichen gehen einen Schritt weiter, indem sie das Potenzial dieser Tools ausreizen und unwirkliche Gebilde und abstrakte Architekturen erschaffen. Mal entstehen dabei eigenartig geformte Konstrukte, die sich harmonisch in eine Landschaft einfügen, mal träumerische Torbögen, die Sanddünen hinter sich verbergen, während am Horizont ein Schwarm Vögel in unwirklich synchroner Anordnung vorbeifliegt. Ein Spiel mit dem Auge des Betrachters, der durch diese neuartigen Gebilde und pastellige Farbigkeit visuell herausgefordert und dazu angeregt wird, sein gewohntes Sehen zu hinterfragen. Ein mit Wasser überflutetes Zugabteil, ein rosaroter Himmel – der Fantasie auf den insgesamt 208 Seiten des im Gestalten Verlag erschienenen Druckwerks „Dreamscapes & Artificial Architecture“ sind keine Grenzen gesetzt. Irgendwo zwischen der Frage nach architektonischer Funktionalität und der Faszination fürs rein Ästhetische, oftmals Abstrakte lädt dieses Fotobuch dazu ein, zu reflektieren, zu hinterfragen, vom Unvorstellbaren zu träumen und sich zu wundern. Die Londoner Wirtschaftszeitung Financial Times schreibt über das Buch, dass es einen „überraschenden Zen-Effekt“ auf den Betrachter ausübe. Ob eine solche meditative Wirkung tatsächlich stattfindet oder ein Gefühl von Ruhe und tiefer Zufriedenheit beim Blick auf die Arbeiten nur britischen Wirtschaftsjournalisten gegönnt ist, muss jeder für sich selbst herausfinden.