Feldversuche zu Landwirtschaft und Biodiversität

„GIFT“ – Geschenk an die nächste Generation

Studierende und Alumni der Neuen Schule für Fotografie Berlin zeigen in ihrer Ausstellung „GIFT – Feldversuche zu Landwirtschaft und Biodiversität“ im Umweltbundesamt Dessau vom 4. Mai bis 25. Juni 2023 vielschichtige und überraschende Blickwinkel auf den Themenkomplex.

Folgender Text stammt aus der Pressemitteilung der Neuen Schule für Fotografie Berlin.

Gift“ meinte althochdeutsch ursprünglich „das Gegebene“ oder „die Gabe“, bevor sich die Bedeutung hin zur „tödlichen Gabe“ veränderte. Der Titel der Ausstellung, die sich künstlerisch und dokumentarisch mit dem Themenkomplex Landwirtschaft und Biodiversität auseinandersetzt, verweist auf biologische Vielfalt als Geschenk, das von Generation zu Generation vererbt wird – und gleichzeitig auch auf die akute Gefährdung unserer Lebensgrundlage.

Wir erleben derzeit das größte Massenaussterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Im neuen Zeitalter des Anthropozän ist der Mensch zu einer planetaren Kraft geworden, die die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse der Erde massiv verändert. Industrielle Landwirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie gehört zu den Hauptverursachern von Artensterben und Klimakrise, leidet aber gleichzeitig massiv unter den Folgen.

Die Fotografie hat in unserer Mediengesellschaft eine zentrale Rolle und Verantwortung bei der Vermittlung von Informationen. Sie kann zur Aufklärung beitragen, berühren, provozieren und Veränderungen anstoßen. Die Mehrheit der vorhandenen Bilder, die den drängenden Themenkomplex Landwirtschaft und Biodiversität vermitteln sollen, kreisen jedoch um wenige einfache und naheliegende Motive, die in Varianten wiederholt werden und inzwischen klischeehaft und abgenutzt erscheinen. Es sind Bilder von Streuobstwiesen, Blütenstreifen oder Monokulturen bis zum Horizont; Mähdrescher auf gelben Feldern, Traktoren, die Pestizide versprühen; an Blüten saugende Schmetterlinge oder tote Bienen, die auf dem Rücken liegen.

Das Ziel des Ausstellungsprojekts „GIFT – Feldversuche zu Landwirtschaft und Biodiversität“ ist es, diesen Bildkreislauf zu durchbrechen. Dafür haben sieben Studierende und Alumni der Neuen Schule für Fotografie Berlin auf Grundlage einer intensiven inhaltlichen und visuellen Auseinandersetzung neue und überraschende Blickwinkel auf den Themenkomplex entwickelt.


Über die Neue Schule für Fotografie
Die als gemeinnütziger Verein organisierte Neue Schule für Fotografie Berlin (Internationale Akademie für Photographie e.V.) existiert seit 2007 und bietet als private Ergänzungsschule sowohl die Ausbildung zum/zur Fotograf*in als auch eine englischsprachige International Class an. An der NSFB vermitteln wir unseren Studierenden fundierte Kenntnisse für die erfolgreiche Ausübung ihres künftigen Berufs. Wir sind überzeugt von der transformativen Kraft der Fotografie und fördern die Auseinandersetzung unserer Studierenden mit ökologischen, gesellschaftlichen und politischen Themen. Als erste Fotoschule in Deutschland haben wir 2020 einen Schwerpunkt für Umweltfotografie eingerichtet.

Die Umweltfotografie wurde offiziell erst 2005 als eigenständiges Genre etabliert, gleichwohl reichen ihre Anfänge ins 19. Jahrhundert zurück. Angesichts von Klimakrise und Artensterben gewinnt sie zunehmend an Bedeutung. Mit unserem Schwerpunkt wollen wir diese wichtige Auseinandersetzung fördern und neue Impulse für das Genre setzen.

Das Ausstellungsprojekt „GIFT – Feldversuche zu Landwirtschaft und Biodiversität“ entstand in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Institut für Welternährung, Grün Berlin, der GLS Treuhand, Hahnemühle, der Berliner Landeszentrale für politische Bildung sowie dem Ökodorf Brodowin.

www.neue-schule-fotografie.berlin