The Boss don’t care

The Boss don’t care


Lewis W. Hine
Emons Verlag

Preis: 39,95 €



VERLORENE GENERATION

Keine Frage, Lewis W. Hine (1874–1940) ist eine der größten Persönlichkeiten der Dokumentarfotografie. Der Soziologe war überzeugt, dass Fotografie als aufklärerisches Medium die Waffe gegen Missstände sei, und ermunterte seine Studenten, diese auch zu nutzen. Er führte sie zu Übungszwecken zur Ellis Island im New York Harbour, wo täglich Tausende Immigranten eintrafen, um den amerikanischen Traum zu leben. Viele fingen ganz unten an, in den wie Pilze aus dem Boden schießenden Fabriken der Frühindustrialisierung, in der die Menschlichkeit der gefräßigen Produktion zum Opfer fiel und auch vor der Ausbeutung von Kindern nicht haltmachte. Lewis W. Hine dokumentierte im Auftrag des National Child Labor Committee die Missstände in den Kohlegruben, auf den Baumwollfeldern oder in den Nähereien unter nicht ganz ungefährlichen Bedingungen, da niemandem daran gelegen war, das Ausmaß dieser Tragödie bekannt zu machen. Im Laufe von zehn Jahren konfrontierte Hine mit Tausenden Dokumenten die Öffentlichkeit. Rund 240 Fotos von 1908–1917 mit den Original-Notizen Hines sind nun in dem Bildband „The boss don‘t care“ vereint und animieren zu einer aktuellen Bestandsaufnahme. Im globalisierten Informationszeitalter reicht der Blick leicht über nationale Grenzen hinaus und ermöglicht wohl kaum ein zufriedenstellendes Urteil. UN-Berater Jean Ziegler äußert in seinem Vorwort: „100 Jahre später sind diese großartigen Fotografien immer noch von beklemmender Aktualität.“ Bewunderung und Dankbarkeit gebühre dem Herausgeber Wilfried Kaute für dieses wichtige, beim Emons Verlag publizierte Buch. In seiner Aufmachung dem Werk Hines gerecht werdend, der verarmt mit 66 Jahren starb.

 

 

 

Erhältlich bei: