Test: Leica D-Lux 8

LEICA LIGHT

Eine Leica für nicht mal 1.600 Euro? Möglich macht ein solches „Schnäppchen“ die altgediente Kooperation von Leica und Panasonic auf dem Kompaktkamera-Markt. Die neue D-Lux 8 setzt diese Tradition fort und bietet im Vergleich zum Vorgänger nichts aufregend Neues, dafür aber die bewährte Sensor- und Optik-Qualität.

Text & Fotos: Frank Späth

Früher hatten Leica-Kompaktkameras der DLux-Serie quasi Doppelgänger mit PanasonicLogo. Kein Wunder, basierten sie doch auf der Lumix LX100, einer Premium-Kompakten mit FourThirds-Sensor und von Leica gerechnetem 24-75 mm-Zoom. Mit der D-Lux 8 stellen die Wetzlarer nun ein Nachfolgemodell der D-Lux 7 (alias Lumix DC-LX100 II) vor, ohne dass der japanische Partner einen Zwilling ankündigt. Äußerlich hat sich mit dem Modellwechsel einiges getan. Die Neue wurde sowohl im Menü als auch in Sachen äußerer Bedienelemente clever reduziert und übersichtlicher gestaltet. Unter der Haube indes werkelt weitgehend bekannte Technik.

Bewährtes im neuen Kleid

Der 17,3 x 13 mm große FourThirds-Sensor löst zwar nominell 21 Millionen Bildpunkte auf, davon werden aber nur rund 17 Megapixel für die Aufzeichnung genutzt. So gelingt es, dass bei den verschiedenen (und bequem per Schieber einstellbaren) Seitenverhältnissen die Bilddiagonale immer einem 24-75 mm-Kleinbildzoom entspricht. Das lichtstarke und stabilisierte Leica DC Vario Summilux 1,7-2,8/10,9-34 mm ASPH. (= 24-75 mm) liefert eine gute Bildqualität, die effektiv 17 Millionen Pixel sind für die meisten Anwendungen völlig ausreichend.

Bei 24 mm bietet die D-Lux 8 eine gute 3 cm-Nahgrenze. Der starre Monitor erfordert für solche Aufnahmen aber Bückerei.
Leider nur als Zubehör zu haben: der Auto-Objektivdeckel D-Lux (links, 75 Euro). Rechts: Aufgeräumtes Oberdeck bei Leicas neuer FourThirds-Kompaktkamera.

 

 

Sonnenaufgang im 16:9-Breitbild: Flott eingestellt mit dem kleinen Formatschieber oberhalb des Objektivs.

Spürbar nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist der Kontrast-AF, der sich nur bedingt zur Verfolgung bewegter Objekte eignet – bei maximal 2 B/s mit AF-Nachführung eigentlich kein Kunststück. Zudem gerät der Autofokus bei wenig Licht recht schnell ins „Pumpen“. OK, die D-Lux 8 ist eine Kompaktkamera, aber Konkurrenten wie Fujifilm (X100VI) oder Sony (RX100 VII) zeigen, dass es in dieser Preis- und Leistungsklasse flotter und präziser geht. Auch in Sachen Bewegtbild reißt die D-Lux 8 keine Bäume aus und muss sich bei maximaler 4K-Auflösung mit eher gemütlichen 30 Bildern pro Sekunde begnügen. Als „Fotokamera“ macht die Hosentaschen-Leica alles in allem eine gute Figur. Der Zoombereich des Vario-Summilux ist praxisnah, die Lichtstärke klasse, der Sucher gut. Rauschen wird erst ab ISO 6.400 ein Thema. Abseits der Action-Fotografie ist die Kleine im Metallgehäuse eine treue Dauerbegleiterin für Fotografen, die nicht immer das große Besteck auspacken wollen. Im Lieferumfang befindet sich der Mini-Aufsteckblitz Leica CF D. Der reicht mit seiner Leitzahl von 7 bei ISO 100 zwar nicht weit, leistet aber als Aufheller aus kurzen Distanzen gute Dienste. Weiteres Zubehör, wie etwa ein pfiffiger automatischer Objektivdeckel oder ein kleiner Handgriff, gibt‘s nur gegen Aufpreis. Deutlich verbessert hat sich das Handling, vor allem die Menüs sind zeitgemäßer und der Leica-Q3-Serie angeglichen. Für Fans des roten Punkts ist die D-Lux 8 sicherlich eine nette Zweitoder Dritt-Leica. Gemessen an der Performance indes gibt es woanders mehr Kamera fürs Geld.

Kleiner Wasserlauf mit 1/4 s freihand: Der Bildstabilisator im Objektiv arbeitet zuverlässig.