SYSTEM­CHECK ZEHNTER TEIL: SIGMA

Objektive für nahezu alle Anschlüsse und Anforderungen sind die Stütze des Sigma-Systems, das darüber hinaus noch deutlich mehr bietet.

SIGMA SIEHT ALLES

Ganz gleich welche Marke, ein Objektiv von Sigma haben sicher die meisten Fotografen in ihrer Tasche. Dabei kann Sigma noch viel mehr, nämlich Kameras mit einem einzigartigen Sensor. Und das auch bald im Vollformat als Partner einer strategischen Allianz mit Leica und Panasonic.

Im September 1961 wurde Sigma als Forschungszentrum von Michihiro Yamaki in Tokio gegründet und 1970 zur Sigma Corporation firmiert, zwei Jahre nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Mit einem eigenen Firmensitz in Deutschland ist Sigma 1979 (als GmbH) nach Rödermark bei Frankfurt gezogen, von wo aus es weiter nach Europa und in die Welt gehen sollte. Heute zählen verschiedene Standorte in Frankreich, England und den Beneluxländern dazu, außerdem in Amerika, Hongkong, Singapur und China.

Im September 1961 wurde Sigma als Forschungszentrum von Michihiro Yamaki in Tokio gegründet und 1970 zur Sigma Corporation firmiert, zwei Jahre nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Mit einem eigenen Firmensitz in Deutschland ist Sigma 1979 (als GmbH) nach Rödermark bei Frankfurt gezogen, von wo aus es weiter nach Europa und in die Welt gehen sollte. Heute zählen verschiedene Standorte in Frankreich, England und den Beneluxländern dazu, außerdem in Amerika, Hongkong, Singapur und China.

Vor zehn Jahren stemmte Sigma die Übernahme von Foveon, dessen Direktbildsensor das Unternehmen von Anfang an in seinen Kameras zum Einsatz bringt. Anfangs noch in einer Spiegelreflexkamera (im Bild oben in der SD1, im APSC- Format), später dann auch in kompakten und spiegellosen Modellen. Zuletzt in der Sigma SD Quattro, die sowohl mit einem APS-C- als auch mit einem APS-H-Bildwandler zu haben ist.

Nun hat das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit Leica und Panasonic vorgestellt und will nicht nur Objektive für das L-Mount anbieten, sondern eine eigene Vollformatkamera, natürlich mit Direktbildsensor. Noch sind die Informationen hier etwas spärlich, doch zur nächsten photokina – im kommenden Mai – soll es konkret werden. Objektive für den eigenen Anschluss wird es weiter geben, eine neue Kamera mit Sigma-Bajonett aber nicht mehr. Hier konzentriert man sich künftig auf die sogenannte L-Mount-Alliance. Die neue Kamera wird eine spiegellose Systemkamera sein; ob sich Sigma dabei auf eine eher klassische oder modern futuristische Linienführung konzentrieren wird, ist dem Unternehmen derzeit nicht zu entlocken. Letzteres scheint aber wahrscheinlich.

Seit gut einem halben Jahrhundert ist Sigma eine feste Größe in Sachen Optik und Co. “Wir sind überall von digitalen Bildern umgeben und die Leistungsanforderungen an Objektive sind höher als jemals zuvor”, heißt es bei Sigma. “Fotos können auf Computermonitoren angezeigt und Pixel für Pixel geprüft werden, sodass Farbabweichungen deutlich zu sehen und Unterschiede in der Objektivleistung auf den ersten Blick zu erkennen sind. Genau aus diesem Grund konzentrieren wir uns auf höchste Bildqualität und unternehmen alle Anstrengungen, um Abbildungsfehler bereits in der Produktionsphase zu eliminieren, und sind unablässig bestrebt sicherzustellen, dass optische Daten den Bildsensor ohne Beeinträchtigung erreichen.”

Um die maximale Qualität zu gewährleisten, geht man bei Sigma auch gern einmal ungewöhnliche Wege, etwa beim Bildsensor. Doch bevor wir uns auf dieses Feld stürzen, sei noch kurz erwähnt, dass Sigma weiteres Zubehör wie Blitzgeräte und Filter anbietet, außerdem eine Konsole, mit der jeder Fotograf sein Objektiv testen, korrigieren und die Firmware aktualisieren kann.

Diese drei Modelle, die Sigma dp Quattro, die sd Quattro und die SD1 Merrill (von oben nach unten), wird es künftig nicht mehr geben, Objektive mit Sigma-Anschluss wird das Unternehmen aber auch in Zukunft noch bereithalten.

Foveon-Direktbildsensor
Ein Bayer-Mosaik mit roten, grünen und blauen Linsen vor dem Sensor, das reicht den Ingenieuren bei Sigma nicht, müssen doch die jeweils fehlenden Farben von den Informationen der benachbarten Pixel interpoliert werden. Das sonst gängige Verfahren, dem Sensor, der vom Grundsatz her zunächst einmal nur Helligkeitsverteilungen unterscheiden kann, das “Farbsehen” zu ermöglichen, modifizierte bisher nur Sony marginal und nahm bei der Cyber-shot F828 eine vierte Farbe dazu. Interpoliert wurde weiter, einen echten Erfolg brachte das nicht und wurde daher auch nicht weiterverfolgt.

Sigma hingegen orientierte sich am Vorbild des Films: Sein Werkzeug, der Foveon-Direktbildsensor, ist in mehreren Silizium-Schichten aufgebaut, in die die Wellenlängen des Lichts unterschiedlich tief eindringen können. Anfangs gab es “nur” die drei Schichten für die jeweilige Grundfarbe, später kam noch eine höher auflösende vierte Schicht hinzu, die die Kontrastinformationen fokussierte. Das brachte den Kameras eine deutlich größere Detail- und Informationsdichte, aber eben auch größere Datenmengen und eine vergleichbar hohe Anfälligkeit für Bildrauschen. So erkauft sich der Fotograf sein Maximum an Bildinformationen durch weniger Spielraum bei der Empfindlichkeit und durch einen nicht ganz so flotten Umgang mit den Dateien. Der Direktbildsensor ist nichts für jedermann, aber ein präzises Instrument für Experten, die ihre Kamera ganz gezielt einsetzen.

Den gesamten Artikel finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 12/2018.