SYSTEMCHECK: LEICA

Die Ur-Leica ist der von Oskar Barnack konstruierte Prototyp einer mobilen Fotokamera für perforierten 35-mm-Kinofilm. Zahlreiche Sensorformate bietet Leica heute seinen Fotografen: den 30 x 45-mm-Mittelformatsensor der S, den 35-mm- der SL und M sowie den APS-C-Sensor der CL und TL2.

MESSSUCHER UND MODERNE ZEITEN

Wer an Leica denkt, landet schnell beim Messsucher, dabei bietet das traditionsreiche Unternehmen noch viel mehr: Systeme mit Autofokus, im Mittel-, Voll- und APS-C-Format, außerdem Kompakte mit Sensordiagonalen zwischen rund 16 und stolzen gut 43 mm.

Der “Mythos Leica” ist Teil eines Gesamtkonzeptes. Dazu gehören der neu geschaffene Leitz-Park mit seinen in vielerlei Hinsicht visuellen Highlights ebenso wie das Vertrauen in die Qualität der Handarbeit und in die Langlebigkeit der Produkte, die die Traditionsfirma herstellt.

Doch Leica ist vor allem über ikonografische Bilder in den Köpfen fotoaffiner Menschen überall auf der Welt. Der “rote Punkt” und der Mythos, der ihn rund um den Globus begleitet, gibt der Kameraschmiede in Wetzlar enorme Freiheiten in der Gestaltung der eigenen Produkte sowie Produktzyklen und erlaubt den Kaufleuten außerdem eine Preisgestaltung, von der die meisten anderen Kamerahersteller nur träumen können.

Kompakt und gut – auch das ist Teil der Erfolgsgeschichte: die gerade vorgestellte Sonderedition Q Snow mit Vollformatsensor und die Leica X mit einem APS-C-Sensor. Beide mit einer Festbrennweite von 28 mm respektive 23 mm.

Das funktioniert vornehmlich über die Reputation. Große Fotografen wie Nick Ut, Elliott Erwitt, Robert Lebeck und Thomas Hoepker stehen für diese Marke ebenso wie eine über 100-jährige Tradition, die mit der Ur-Leica 1914 konkrete Formen annahm und sich beginnend mit der M8 seit 2006 auch in einer rund 12-jährigen digitalen M-Geschichte manifestiert hat. So werfen wir zunächst einen kurzen Blick zurück und beschäftigen uns dann mit dem aktuellen Leica-System.

Groß gedacht: Für Profis, die detailreiche Aufnahmen wünschen, hat Leica das Mittelformatmodell S und die Vollformat-DSLR SL im Programm. Leica-Profi Florian Wagner urteilt über die S, sie sehe besser als das menschliche Auge. Oft würden im Bild Einzelheiten sichtbar, die man vorher nicht wahrgenommen hat. Hochwertiges Zubehör wie der Kugelkopf gehört natürlich auch dazu.

Kameras wurden zu Ikonen
Kaum eine Marke versteht es so gut wie Leica, nicht nur ikonografische Bilder zu prägen, sondern die Werkzeuge selbst zur Ikone werden zu lassen. Angefangen bei der Ur-Leica, die heute nur noch zu besonderen Anlässen aus dem Tresor gelassen wird, über zahlreiche M-Modelle, die sofort Bilder im Kopf erzeugen, bis hin zu den passenden Objektiven, denen – wie bei kaum einer anderen Marke – ein absoluter Referenzstatus zugeschrieben wird. Dann sind da noch die unzähligen limitierten Sondermodelle.

Autor: Photographie.de