Mobile Licht-Power von XXL bis Miniatur

MEHR ALS HELL

Es gibt keine Ausreden mehr, um sich unterwegs allein auf „available light“ zu verlassen: Der Markt für Lichtlösungen ist groß wie nie, für jeden Einsatzzweck und jeden Geldbeutel findet sich das passende Produkt.

Einerseits sind Alle, die mit der Kamera unterwegs sind, ziemlich Licht-verliebt. Andererseits scheint es ein Schaudern zu geben, selbst Licht zu setzen, vor allem unterwegs. „So etwas machen wir nicht“, brachte eine Assistentin kürzlich als Lehrsatz aus ihrer ersten Fotohospitanz mit, als es darum ging, auch bei Reportagen und „on location“ die Lichtverhältnisse zu beeinflussen. Mag sein, dass hinter dieser Zurückhaltung ein veralteter Grusel steckt: Die Angst, Beleuchtung könnte schweres Schleppen und endloses Einrichten bedeuten. Mitnichten. Denn sowohl bei Blitz- als auch bei Dauerlicht profitieren Fotografen von technischen Neuerungen und sinkenden Preisen. Am deutlichsten zeigt sich das im Bereich der Leuchtdioden. Was handtellergroße LED-Leuchten inzwischen an Helligkeit und Effekthascherei ermöglichen, ist einfach stark. Auf der anderen Seite stehen Blitzgeräte, die immer mehr Power bieten, aber in der Fototasche nicht mehr Platz benötigen als ein Zoomobjektiv – automatische Belichtungsmessung (TTL) inklusive. Ihnen machen wiederum Profi-LEDs Konkurrenz, die sogar bei Tageslicht eine bemerkenswerte Wirkung erzielen. Klingt vielfältig, gar ein bisschen unübersichtlich? Wir dröseln das natürlich auf …

LED-Lösungen für Profis

Gerade Lichtingenieure bei Film und Fernsehen hingen noch lange an der Glühlampe. Doch selbst in den Bastionen altgedienter Beleuchter triumphiert die Leuchtdiode. Zu stark sind die LEDs in den letzten Jahren geworden: nicht nur leuchtstark, sondern besser in jeder Hinsicht. Sicher ist Ihnen das Stichwort CRI schon mal begegnet – es geht darum, wie akkurat und brillant Farben im Licht von LEDs wirken. Je näher der Wert an 100 liegt, desto besser. Inzwischen bietet der Großteil der Dauerlichter mit Dioden einen CRI von 95 oder mehr, selbst im unteren Preissegment. Bei den High-End-Lösungen ist das Thema kaum noch der Rede wert. Deutsche Licht-Legenden wie Dedo oder Hedler erfüllen die Vorgaben spielend; allenfalls tüfteln sie ein wenig am idealen „Profil“ ihrer Leuchten. So gewichtet Dedo zum Beispiel Magenta ein wenig stärker, um Hauttöne freundlicher abzubilden. Darüber hinaus verfügen die Profi-LEDs inzwischen über derart viel Wumms, dass mit ihnen Finessen möglich sind, für die man bislang einen großen Blitz brauchte: Diese LED-Modelle der Spitzenklasse können sogar indirekt ausleuchten, indem man ihr Licht von einer Wand oder einem Reflektor abstrahlen lässt. Selbst ein Aufstellen in weiter Entfernung – um eine möglichst natürliche Lichtwirkung zu simulieren – klappt. Sowohl Hedler als auch Dedo bieten ihre Leuchten mit der Möglichkeit an, das Licht zu fokussieren. Wirft man zusätzlich die massive Bauweise bei beiden Premium-Firmen in die Waagschale, wird klar: Hier Beträge ab 1.000 Euro aufwärts auszugeben, ist eine Investition, die viele Jahren Bestand haben dürfte. […]

Mehr vom dem Artikel finden Sie in der Photographie Ausgabe 1-2 2021 oder im e-paper.