LESERTEST ROLLEI-PROFI-RECHTECK­FILTER MARK II

"Mit dem ND64-Graufilter habe ich nachts von einer Brücke aus die Leuchtspuren von vorbeifahrenden Autos aufgenommen. Dabei hatte ich in der Kälte (um den Gefrierpunkt) Probleme, den Filter in den Filterhalter zu bekommen." Lutz Hansen // ISO 200 / f/8 / 117 s

LOB FÜR GUTE VORSÄTZE

Sieben Leser der PHOTOGRAPHIE haben die Profi-Rechteckfilter der zweiten Generation von Rollei getestet. Das Filter-Set können sie behalten, außerdem haben wir unter den Teilnehmern ein Rock- Solid-Beta-Carbon-Stativ verlost.

Im Lesertest: die Rollei-Profi-Rechteckfilter Mark II.

Ob Verarbeitung oder optische Leistung, unsere Leser haben das Filter-Set von Rollei durchweg positiv bewertet. Außerdem haben sie noch den einen oder anderen Tipp parat.

Christian van der Ven: Schon nach dem Auspacken zeigte sich die enorme funktionelle und haptische Qualität. Das Einschrauben des CPL-Filters in den Basisring ist am Anfang etwas schwierig, da dieser Filter sehr dünn ist und man ihn unwillkürlich mit den Fingern berührt. Er ist aber sehr leicht zu reinigen. Der Polfilter ist im Basisring drehbar und damit der aktuellen Lichtsituation anpassbar, während die Graufilter in ihrer Position verharren. Die optische Qualität ist famos. Ich habe, auch bei der 3er-Kombination (Pol-, ND- und Grauverlaufsfilter), keine Abnahme der Schärfe oder eine Vignettierung beobachtet.

Detlef Albrecht: Die Filter kommen sehr gut verpackt an. Für jeden gibt es eine eigene Tasche mit Magnetverschluss und einem Etikett. Sie ist innen gepolstert und bietet auch Platz für das Mikrofasertuch für die Reinigung. Das Filterhalter-Set bringt ebenfalls eine eigene Tasche mit, in der man die zahlreichen Adapterringe sowie die beiden Teile des Filterhalters unterbringen kann. Gut durchdacht ist die Konstruktion insofern, als der Polfilter in einem extra Rahmen im Filterhalter untergebracht wird. Über mehrere Öffnungen kann der Polfilter gedreht werden. Davor können bis zu drei Rechteckfilter eingeschoben werden. Die Filter sind aus 2 mm starkem, besonders gehärtetem Glas gefertigt und an den Kanten rund geschliffen. Der Filterhalter ist sehr gut verarbeitet und lässt sich ebenso leicht zusammenbauen wie an das Objektiv anschrauben. Das Glas lässt auf den Fotos keinerlei Farbverfälschungen oder Verzerrungen erkennen. Da alles exakt passt, ist die Handhabung grundsätzlich sehr einfach. Was auffällt, ist, dass sich die Rechteckfilter durchaus schwer in die Führungen einschieben lassen.

Bilder, die mit dem Verlaufsfilter entstehen, haben ohne weitere Bearbeitung einen spannenden “HDRLook”. Das führt zu dramatischen Wolkenverläufen. “Mir persönlich wäre, gerade in der Landschaftsfotografie, ein weicherer Verlauf im Grauübergang angenehmer.” Christian van der Ven // ISO 200 / f/6,3 / 1/40 s

Lutz Hansen: Der Filterhalter Mark II ist leichter als sein Vorgänger und trägt nicht ganz so weit auf. Er kommt in einer Aufbewahrungstasche zusammen mit verschiedenen Reduzierringen und einem Polfilter. Alles ist wertig verarbeitet. Der Polfilter lässt sich gut in den Filterhalter einschrauben und kann dank der Einstellräder auch bei aufgesetztem Filterhalter sehr gut verdreht werden. Allerdings erscheint mir die Fassung, mit der das Filterglas eingefasst worden ist, etwas knapp.

Norbert Gronostay: Bereits die Verpackung des Systems unterstreicht die hohen Qualitätsansprüche. Es ist extrem leicht und stabil verarbeitet, ein superflaches Einsetzen des Polfilters ist möglich, und er lässt sich auch bei der Verwendung weiterer Filter und mit Handschuhen bedienen. Was ich vermisse, ist eine Halterung für eine Gegenlichtblende und einen Objektivdeckel.

Über das Rollei-Rock- Solid-Beta-Stativ (Wert: knapp 400 Euro) darf sich Detlef Albrecht freuen.

Rainer Wanner: Das Ganze macht einen hochwertigen Eindruck: Das Filterhalter-Set mit dem CPL-Filter wird in einer Textiltasche verstaut, die Rechteckfilter jeweils separat in einem Lederetui. Dazu eine mehrsprachige Bedienungsanleitung. Wenn man darauf achtet, dass das Filtergewinde parallel zum Gewinde des Basisrings sitzt, geht auch das Einsetzen des CPL-Filters einfach von der Hand. Genial gelöst ist das Anbringen des Halters für die Rechteckfilter: kein Schrauben, wie üblich. Auf der einen Seite einhaken und auf der anderen Seite einrasten – fertig.

Udo Brocks: Insgesamt ein sehr gutes System, das bei mir sicherlich noch häufiger zum Einsatz kommen wird. Die optische Leistung der Filter kann, abgesehen von der Abschattung durch den CPL-Filter an meinem 24-120-mm-Objektiv, als sehr gut angesehen werden. Zwar verschiebt sich das Farbspektrum minimal in den rot-bräunlichen Bereich, dies kann jedoch durch den Weißabgleich im RAW-Konverter behoben werden.

Sehr praktisch: Beim ND64-Filter ist an den Seiten eine Gummierung angebracht, die verhindert, dass das Glas zerkratzt. // Detlef Albrecht // ISO 200 / f/6,7 / 4 s

Uwe Hampel: Schon beim Auspacken fällt die grundsolide Konstruktion auf. Sehr praxisgerecht: Der Verlaufsfilter ist nicht quadratisch (so wie ich es von anderen Herstellern kenne), sondern um 50 Prozent länger als breit, sodass man den Dunkelbereich fast beliebig verschieben kann. Und wenn die Grenze nicht waagerecht verlaufen soll, kein Problem. Der Filterhalter ist drehbar.