LEICA CL

MUT ZUR KLASSIK

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die frühen 70er-Jahre, als Leica gemeinsam mit Minolta eine Messsucherkamera namens CL vorgestellt hat. Wir haben den brandaktuellen “Nachfolger” getestet.

Rund 45 jahre später stellt Leica erneut eine CL vor (circa 2.500 Euro), mit digitalem Sensor statt Film sowie einem elektronischen Sucher und Autofokus, wo einst das Messsucherprinzip regierte. Und Minolta? Die gibt es inzwischen nicht mehr, aber natürlich gibt es Spekulationen um mögliche Partnerschaften. Uns erreichte die Kamera kurz vor Redaktionsschluss, und um ohne Wartezeit loslegen zu können, nutzten wir kurzerhand einen BLC12-Akku von Panasonic, während wir das Original aufgeladen haben.

Selbst die feinen Details im Fell der nassen Schäferhunde gibt die neue CL im trüben Wetter sehr gut wieder. ISO 800 / f/3,5 / 1/160 s / Super-Vario-Elmar-TL 3,5-4,5/11-23 mm, 17 mm KB (© Foto: Frank Späth)

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt … Überhaupt ist die Partnerschaft von Leica und Panasonic im Markt der digitalen Kompaktkameras ja eine lange und erfolgreiche für beide Seiten, und die Kompatibilität zwischen den Energielieferanten beider Hersteller ist nicht neu. Wer sich ein bisschen im Objektivpark von Panasonic auskennt, der mag auch beim neuen Leica-Pancake gewisse Ähnlichkeiten erkennen.

Das APS-C-System erweitert
Mit der neuen CL zielt Leica auf eine kreative und ambitionierte Zielgruppe von Fotografen und stellt der eher futuristisch zu bedienenden TL eine im allerbesten Sinne klassisch anmutende Variante zur Seite. Die zentralen Bedienelemente befinden sich auf der rechten Kameraschulter: in Form zweier Rädchen mit einem zentralen Knopf und einem dazwischenliegenden Informationsdisplay. Über die linke Kombination wählt der Fotograf das Aufnahmeprogramm sowie die Belichtungskorrektur, über die rechte die Blende und Empfindlichkeit.

Wir hatten nicht gerade beste Wetterbedingungen während unseres Tests der Leica CL. Dennoch hat sie unsere Motive sicher fokussiert und bildet sie detailreich ab. ISO 2.500 / f/4,5 / 1/60 s / Super-Vario-Elmar-TL 3,5-4,5/11-23 mm, 35 mm KB (© Foto: Frank Späth)

Hält der Fotograf den Taster in der Mitte lange gedrückt, erscheint auf dem Monitor eine Auswahl verschiedener Kameraparameter, mit deren Einstellung er das rechte Rädchen belegen kann. Gleiches gilt für die als solche ausgewiesene Funktionstaste FN links neben dem Monitor, zwischen der Wiedergabe- und Menütaste. Rechts vom Monitor befindet sich eine Vier-Wege-Wippe mit zentraler Quittierfunktion, etwa zur Navigation durch das Menü. Auch über den Monitor selbst darf der Fotograf in die Bedienung der Kamera eingreifen: Er kann in der Wiedergabe wischen und skalieren sowie während der Aufnahme den Fokuspunkt setzen. Im Menü hat der Monitor nur eine rein darstellende Funktion. Übrigens erreicht der Fotograf über ein einmaliges Drücken der Menütaste das Favoriten-Menü, über einen “Doppelklick” das komplette Menü mit all seinen Tiefen.

Den gesamten Artikel mit vielen weiteren Bildern finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 1-2/2018.

Autor: Tobias F. Habura