EXKLUSIVER LOCHKAMERA-WORKSHOP

Fotografien, die mit einer Lochkamera entstehen, unterscheiden nicht zwischen bildwichtigen und unwichtigen Bereichen, da die Aufnahme von vorn bis hinten gleichmäßig scharf ist. © Foto: Oliver Rolf

FOTOGRAFIE IN REINFORM

Das Abenteuer Lochbildfotografie besteht aus den simplen Dingen, meint Oliver Rolf. Tauchen Sie mit uns in die Welt der Camera obscura ein und nehmen Sie Kontakt zum Motiv auf.

“Die Aufnahme beginnt direkt vor den Füßen des Fotografen”, beschreibt Oliver Rolf vom Platinum-Labor in Hamburg den Reiz, durch eine Blende von f/256 zu fotografieren. “Kein Motivteil ist wichtiger als der andere, alles ist gleich scharf.” Für eine gelungene Lochbildfotografie muss der Fotograf umdenken. Das Akzentuieren mit Schärfe und Unschärfe fällt in dieser “Reinform” der Fotografie weg, denn das Licht trifft den Film gänzlich ungefiltert. Es hat rund 30 Sekunden Zeit, um “auf den Film zu fühlen”, für Oliver Rolf schon fast ein philosophischer Umgang mit der Fotografie. Man benötigt: einen sicheren Kamerastand, einen Belichtungsmesser – oder ganz viel Erfahrung – und die Fähigkeit, sich auf das Motiv einzulassen, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Wer noch unsicher ist, der kann sich auch elektronische Hilfe holen, etwa durch Apps wie “Pinhole-Assist”. Doch am Ende kommt der kontrollverwöhnte Digitalfotograf nur zu einem guten Ergebnis, wenn er sich auf den Umgang mit diesem Medium einlässt. Bei der Motivsuche, so Oliver Rolf, müsse man ein bisschen weitwinkliger denken als üblich. Ein Bildwinkel von etwa 90° bis 100° und die erwähnte Tatsache einer gleichmäßigen Schärfenverteilung von vorn bis hinten bestimmen das Bild.

Den Untergrund und den Himmel dürfe der Lochbildfotograf dabei nie aus dem Auge verlieren. Lochbildfotografie, für Oliver Rolf beginnt das mit dem Einlegen des Films in seine selbst gebaute Camera obscura, und einem Spaziergang mit derselben, mit offenen Augen und einem leichten Stativ. Zu hohe Kontrastunterschiede im Bild sollte der Fotograf vermeiden, denn ein nachträgliches Ziehen an elektronischen Bildreglern wie zum Beispiel “Tiefen/ Lichter” fällt weg. Nach seiner Aufnahme landet der Lochbildfotograf mit seinem belichteten Film oder Direktpapier im analogen Labor.

Wer mehr über die Lochbildfotografie erfahren möchte, dem sei unsere Praxis in dieser Ausgabne empfohlen – sowie der exklusive Workshop, in dem sich Oliver Rolf mit seinen Teilnehmern zwei Tage lang intensiv mit dieser reinen und entschleunigten Art der Fotografie beschäftigt.

Den gesamten Artikel mit vielen weiteren Bildern finden Sie in der PHOTOGRAPHIE-ePaper-Ausgabe 3/2018.

WORKSHOP: CAMERA OBSCURA

Das Platinum-Labor Oliver Rolf bietet Lesern der PHOTOGRAPHIE einen exklusiven Workshop, bei dem sich die Teilnehmer mit der Theorie und Praxis der Lochbildfotografiebeschäftigen. Der Workshop Lochbildfotografie findet am 14. und 15. April 2018 in Hamburg statt und richtet sich sowohl an Fotografen mit einer eigenen Camera obscura und ersten Erfahrungen, als auch an solche, die dies pure Feld der Fotografie neu kennenlernen möchten. Am ersten Tag fotografieren die Teilnehmer auf ein 13 x 18 cm-Direktpapier und entwickeln ihre Aufnahme im Labor. Am zweiten Tag stehen die etwas größeren Formate auf dem Plan. Belichten Sie einen 11 x 14 Inch-Film durch die Lochblende. Außerdem steht Mark Kairis von “Lerouge Lochkameras” den Workshop-Teilnehmern Rede und Antwort. Wer eines der schicken “Holzkästchen” (Foto oben) erstehen möchte, kann das an diesem Tag zu Sonderkonditionen tun. Sie haben Interesse, dann senden Sie bis zum 30. März eine E-mail an film@photographie.de. Der Workshop kostet 240 Euro (inklusive Film, Fotopapier und gegebenenfalls einer Leihkamera), Anreise und Unterkunft sind individuell. Mit dieser E-Mail melden Sie sich nicht verbindlich an. Wir leiten sie an das Platinum-Labor weiter, Oliver Rolf wird sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen. Der Workshop ist auf vier bis acht Teilnehmer begrenzt.
Autor: Photographie.de