DIE ERBEN VON MOHOLY-NAGY
33 Jahre besteht die Moholy-Nagy-Universität für Kunst und Design in Budapest nun schon, zum Stolz der Gründerväter: „Wir stießen anfangs auf Widerstände, erzeugten Unsicherheiten. Doch schlussendlich konnten wir unsere Idee einer Fotografie institutionalisieren, die sich nicht im Technologiefetisch oder in Genrediskursen verliert, sondern die das Denken, die Philosophie in den Vordergrund stellt“, erinnert sich Gábor Kopek, der Gründer und frühere Leiter der Abteilung für Fotografie an der Bildungsstätte. Der Kalte Krieg und Eiserne Vorhang hatten wenig kreativen Spielraum für die Bildschaffenden geboten, den galt es wiederzuerlangen. Immerhin hatte das Land Fotografen von Rang und Namen wie Lázló Moholy-Nagy, André Kertész, Brassaí und Robert Capa hervorgebracht. Nach nun mehr als drei Jahrzehnten kann die Moholy-Nagy-Universität für Kunst und Design auf eine Reihe beachtlicher Talente blicken, die erfolgreich das Institut verlassen haben und für die neue ungarische Fotografie stehen. Weltweit hat die Wiederkehr in Fachkreisen bereits ihre Runde gemacht, und Galeristen sowie Kuratoren blicken neugierig auf die Vertreter einer neuen Kunstrichtung, „MOME“-Style genannt. Der von Hatje Cantz nun verlegte Katalog „Thirtythree. A New Horizon of Photography at Moholy-Nagy University of Art and Design Budapest“ bietet einen Überblick über das 33-jährige Bestehen und präsentiert 46 Fotografen und Fotografinnen, die aus den Studiengängen hervorgegangen sind.