#sarahlikesprettygirls

ODE AN DIE NATUR DER FRAU

Haben die gängigen Vorstellungen von Schönheit mit dem Anspruch der Makellosigkeit bald ausgedient? Pelze gelten in der intellektuell geprägten Kultur schon lange als geschmacklicher Tiefpunkt und auf Tierversuchen basierende Kosmetika verbieten sich ebenso. Auch der Umgang mit der stetig wechselnden Mode steht aufgrund des enormen Verschleißes von Ressourcen und der Ausbeutung von Näherinnen im Fernen Osten in der Kritik. Schönheit hat ihren Preis. Doch was, wenn er zu hoch wird? Ist es möglich, auf die althergebrachten Attribute zu verzichten? Wie groß kann dann die Faszination für das Authentische mit all seinen Unzulänglichkeiten sein? Und: Was hat es zu bedeuten, wenn eine fotografische Autodidaktin wie Sarah Zak auf Instagram zigtausendfach angeklickt wird, weil sie junge Berlinerinnen ungeschönt nackt abbildet, und der Verlag Seltmann+Söhne das für so bedeutsam hält, um ein Buch damit zu füllen? Unter dem sinnigen Titel „#sarahlikesprettygirls“ finden sich Motive von normalen Frauen in ihren normalen Umfeldern mit normalem Verständnis von ihrem Körper. Sie stellen einen ausgleichenden Kontrast zu den oft rein sexuell aufgeladenen und bis ins Kleinste durchinszenierten Aktaufnahmen anderer Fotografen und Fotografinnen dar, weil die von Sarah Zak aufgesuchten Frauen klare Persönlichkeiten zeigen und in ihrer gewohnten Umgebung etwas von ihrem Leben erzählen. Drei Jahre lang sammelte Sarah Zak in intimen Momenten diese erfrischend ehrlichen Eindrücke von etwa 100 Berlinerinnen, bevor dieses Buch entstehen konnte. In seiner Gänze zeichnet es ein ungezwungenes, sinnliches Bild von Frauen der neuen Generation, die auf selbstverständliche Weise sie selbst sind und sich auf die eigene Vorstellung von Schönheit beziehen.