Im Eis

REISE IN DEN „EWIGEN“ WINTER

„Südpol und Nordpol, das Rückgrat des Leibes, (…) sie hat die Erde sich rein gehütet und unentweiht. Barren von Eis hat sie vor dieses letzte Geheimnis geschoben, einen ewigen Winter als Wächter der Gierigen entgegengestellt.“ Diese Zeilen des Schriftstellers Stefan Zweig sind dem Bildband „Im Eis“ vorangestellt. Poetisch geht es auf den folgenden Seiten weiter: Wir sehen weite, wüste Eislandschaften, prächtige Kolosse, von einem blauen Schimmer umgeben, auratische Aufnahmen von einer unwirtlichen Welt. „In der Arktis bekommt man eine Vorstellung von Schöpfung“, berichtet der Fotograf. „Die eisigen Landschaften wirken wie in Stein gemeißelt, aber sie sind doch nur ein Augenblick.“ So ist das berührendste Bild des Bandes ein kleiner Eisklotz, der im Wasser schwimmt – ein Stück Schönheit, dem Untergang geweiht. Einziger Wermutstropfen: Die stillen, flächigen Aufnahmen hätten wohl erst auf einer Doppelseite ihre vollständige Wirkkraft entfaltet.