Africa Under the Prism

Africa Under the Prism



Hatje Cantz

Preis: 45 €



KALEIDOSKOP

Die Gestaltung des Buches ist mit Bedacht gewählt. Es hat einen tiefschwarzen Umschlag. Auf dem Titel sehen wir einen alten Kassetten-Radiorekorder, der auf einem einfachen Holztisch steht. Die Antenne ragt etwas gekrümmt nach oben – als würde sie im Nichts nach Empfang suchen. Teile des Radios sind mit Goldlack überzogen, genauso der Titel des Buches: Africa Under the Prism. Auf dem weißen Buchblock erkennt man die farbigen Kapitelmarkierungen – das Buch soll das Prisma sein, das die zahlreichen Facetten der afrikanischen Fotografie aufzeigen will. Tatsächlich ist das Werk ein ambitioniertes und vor allem längst überfälliges Projekt – schließlich spielt der Kontinent in der internationalen fotografischen Wahrnehmung nahezu keine Rolle.

Das Problem ist allerdings, dass es kein unabhängiges Überblickswerk ist, sondern eine Dokumentation der ersten fünf Ausgaben des Lagos-Fotofestivals für zeitgenössische Fotografie. Es zeigt uns also nur Künstler, die bei den Festivals ausgestellt haben – und von manchen auch nur ein Bild. Gleichzeitig fehlen extrem wichtige und populäre Positionen wie Roger Ballen und Pieter Hugo aus Südafrika komplett. Das wäre noch zu vernachlässigen, erhielte der Betrachter umfangreiche Informationen über die Künstler und ihre Positionen. Tatsächlich gibt es aber lediglich sehr kurze Einführungstexte in die einzelnen Festivalthemen wie „What‘s Next Africa? The Hidden Stories“ und „Staging Reality, Documenting Fiction“ – das war‘s. „Africa Under the Prism“ ist nicht die Übersicht, die es vorgibt zu sein. Es ist höchstens eine Art Kaleidoskop – bunt und vielfältig, aber auch flüchtig und ohne Tiefe.

 

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