Verlag Taschen und Helmut Newton

Neuauflage eines Welterfolgs

Der gigantisch große Bildband „Sumo“ war ein absolutes Highlight unter allen je erschienenen Bildbänden auf der Welt. Kein Wunder: Er enthielt Fotografien des berühmten Helmut Newton, die in dieser Größe bis dato nur in Ausstellungen zu sehen waren. Das war vor 20 Jahren. Aus diesem Anlass überarbeitet June Newton den von Sammlern so begehrten „Sumo“ nun und sorgt mit dieser Neuauflage erneut für Aufsehen.

Helmut Newton (1920–2004) brachte dem Einfachen oder Vorhersehbaren immer ein gesundes Maß an Misstrauen entgegen. So überrascht es nicht, dass der SUMO ein Projekt war, dem er nicht widerstehen konnte. Die Vorstellung von einem Buch, das die Ausmaße einer privaten Ausstellung hat, mit atemberaubenden Bildern, nach modernsten Normen reproduziert und gedruckt, entstand aus einem offenen, experimentellen Dialog zwischen Fotograf und Verleger. Mit den 35,4 Kilo Gewicht, die der SUMO – einschließlich Schachtel und Folie – auf die Waage bringt, schuf Newton einen Meilenstein des Buchwesens, der sowohl mit der Extravaganz seiner Konzeption, als auch seinen technischen Daten meterhoch über allem stand, was auf dem Buchmarkt je zuvor versucht worden war.

Der SUMO, ursprünglich in einer Auflage von 10.000 signierten und nummerierten Exemplaren erschienen, war bald nach seiner Veröffentlichung ausverkauft und stieg im Wert rasch auf ein Vielfaches. Heute sind einzelne Exemplare weltweit in zahlreichen bedeutenden Sammlungen vertreten, unter anderem im New Yorker Museum of Modern Art. Das legendäre SUMO-Exemplar Nummer eins, handsigniert von über hundert der in dem Buch abgebildeten berühmten Persönlichkeiten, brach den Rekord für das teuerste, im 20. Jahrhundert veröffentlichte Buch, als es am 6. April 2000 bei einer Auktion in Berlin einen Kaufpreis von über 317.000 Euro erzielte. Diese XL-Ausgabe feiert nun 20 Jahre SUMO. Das von seiner Frau June Newton sorgfältig überarbeitete Buch enthält sämtliche 464 Bilder sowie ein neues Beiheft, das uns durch die Entstehungsgeschichte dieses publizistischen Großereignisses führt – eine atemberaubende Hommage an den überlebensgroßen Fotografen, jetzt in einem handlicheren Format.

Der Fotograf

Helmut Newton (1920–2004) war einer der einflussreichsten Fotografen aller Zeiten. Ersten internationalen Ruhm erlangte er in den 1970er-Jahren, vor allem durch seine Arbeit für die französische Vogue. Newton inszenierte seine Modelle nicht im Studio, sondern in Alltagssituationen, Innenräumen und auf der Straße. Seine Mischung aus widersprüchlichen Szenarien, kühner Beleuchtung und bemerkenswerter Bildkomposition wurde zu seinem Markenzeichen. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen zuteil, darunter der Titel des Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres.

Die Herausgeberin

June Newton wurde 1923 in Melbourne, Australien als June Browne geboren. Als junge Frau interessierte sie sich leidenschaftlich für das Theater, trat unter dem Namen June Brunell auf und erhielt den Erik Kuttner Preis als beste Darstellerin im Jahr Sie heiratete 1948 den Fotografen Helmut Newton und war seit 1970 ebenfalls als Fotografin unter dem Künstlernamen Alice Springs tätig. Ihre Werke wurden weltweit ausgestellt und unter anderem in Vanity Fair, Interview, Elle und Vogue veröffentlicht. Zu den vielen berühmten von ihr portraitierten Menschen zählen William S. Burroughs, Catherine Deneuve, Graham Greene, Roy Lichtenstein, Robert Mapplethorpe, Yves Saint Laurent und Nicole Kidman.

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