Siena Awards Festival 2021

Von Träumen und Trauer 

„The Lake“ des iranischen Fotografen Masoud Mirzaei ist der Gesamtsieger des Creative Photo Awards 2021, der internationale Wettbewerb für kreative und künstlerische Fotografie der Siena Awards, ein internationales Festival für bildende Kunst. Das Foto entstand am Urmia-See, der größte See im Nahen Osten und der sechstgrößte Salzwassersee der Erde, er liegt zwischen den Provinzen Ost-Aserbaidschan und West-Aserbaidschan. Das Bild wurde ausgewählt unter Zehntausenden von Bildern, die von Fotografen aus 137 Ländern eingereicht wurden. Wir präsentieren eine Auswahl aus allen platzierten Beiträgen …

Der Wettbewerb Creative Photo Awards umfasst 17 Kategorien für zeitgenössische Fotografen, deren innovative Ansätze zur Fotografie den Betrachter herausfordern, überraschen und Freude bereiten soll. Die Gewinnerbilder jeder Kategorie werden in der Ausstellung „I Wonder If You Can“ während des Siena Awards Festival vom 23. Oktober bis zum 5. Dezember präsentiert.

Der italienische Fotograf Claudio Dell’Osa gewann mit „Fish“ in der Kategorie Food. Er fotografierte in Ortona (Chieti, Italien), wo Alltagsgegenstände und typische Produkte dieses Landes entstehen. Den Hintergrund gestaltete er im Caravaggio-Stil, einfarbig und sehr dunkel, beleuchtet vom Blitzlicht. „Car“ des portugiesischen Fotografen Andre Boto errang den Spitzenplatz in der Kategorie Product. Das Bild, in Montijo entstanden, ist das Ergebnis einer Suche nach der perfekten Ausleuchtung und Ausstattung, um das Modellauto so realistisch wie möglich darzustellen. Eric Politzer aus den USA gewann in der Kategorie Music mit „The Sound of Solitude“, aufgenommen in einem Konzertsaal in einem stillgelegten Kino in Havanna. Die Aufnahme ist eine Hommage an Kuba und an die Musik, die den karibischen Inselstaat schon immer belebt hat.

In Fashion gewann der chinesische Fotograf Zejian Li mit dem Bild „The Colorful Fragile Bubbles“, das ein Gefühl der Einsamkeit und die Zerbrechlichkeit darstellt. Der australische Fotograf Robert Piccoli ist der Gewinner in der Rubrik Beauty mit „Composed“. Er stellt den Schönheitsbegriff in Frage und zeigt Menschen im Einklang mit ihrem Körper, im Frieden von Körper, Geist und Seele. „Losing Our Minds“ von Eddy Verloes aus Belgien sicherte sich den ersten Platz bei der Open Kategorie. Sein Bild stammt aus der Serie „Losing our Minds“, das zu Beginn des COVID-19 entstand. Es geht um Angst, um Ohnmacht.

Die Kategorie Experimental gewann der italienische Fotograf Giulio Fabbri mit „Hotel Paradies“, ein Bild, das aus zahlreichen Aufnahmen in einem einzigen Szenario entstanden ist, die den positiven Aspekt des menschlichen Anpassungsvermögens darstellen. Viele Menschen leben scheinbar ein friedliches Leben, obwohl die urbane Umgebung hektisch und verstörend sein kann. “Rembrandt Still Life” der russischen Fotografin Olga Rudenok gewann in der Kategorie Still-Life. Das Bild ist eine Hommage an Rembrandt und dessen Lichtsetzung.

Mit seinem Bild “Robbie” ist Steve Wise aus Perth (Australien) der Gewinner der Kategorie People. Diese Fotografie ist eine Hommage an die Hartnäckigkeit von Robbie, einem jungen Mann, der am ganzen Körper nach einem Unfall im Alter von vier Jahren Verbrennungen erlitt und seine Finger verlor. In Pets siegte die Fotografie „Priceless“, ein Porträt von einem Nashorns, das in Deutschland vom Fotografen Pedro Jarque  aus Peru aufgenommen wurde. Ihm geht es um die Arterhaltung. Er positioniert sich gegen die Wilderei bei denen den Tieren die Hörner genommen werden.

Die norwegische Fotografin Ingun Alette Maehlum gewann mit „Eternit“ in der Kategorie Architektur. Das Foto zeugt von der Existenz von Gebäuden, die noch mit Zement mit Asbest vermischt gebaut wurden, obwohl das Material in Norwegen seit 1978 verboten ist. “The Flying Bride”, aufgenommen in London vom britischen Fotografen Soven Amatya, gewann in der Kategorie Hochzeit. Das Foto entstand anlässlich einer jüdischen Hochzeit während der Horah, ein Tanz, der normalerweise damit endet, dass die Ehepartner in die Luft geworfen werden. In der Kategorie Nude gewann der Fotograf George Mayer aus Russland mit „Anima“.

Der deutsche Fotograf Hans Wichmann hat sich mit seinem Bild den Spitzenplatz unter Natur gesichert. „Palm Grove“, aufgenommen vom Deck eines Kreuzfahrtschiffes auf dem Nil in Ägypten. In der Kategorie Conceptual gewann der Fotograf Jairo Alvarez aus Argentinien mit „Unschuld“, entstanden in Puan (Argentinien). Das Bild soll uns zum Nachdenken anregen. Welchen Weg soll man einschlagen, wenn man orientierungslos ist? Filippo Drudi aus Italien gewann in der Kategorie Abstract mit “The Fork” in Savignano sul Rubicone (Italien). Die Arbeit bietet eine symbolische Hommage an die Gabel, einen gewundenen Alltagsgegenstand, den er wie folgt definiert: elegant, feminin und symmetrisch, aber auch bedrohlich und verführerisch und mit fast abstrakten geometrischen Merkmalen. In der Kategorie Serie gewann die US-Fotografin Astrid Reischwitz mit ihrem Projekt „Spin Club Tapisserie“. Die Bilderserie mit Motiven von gesponnenen Stoffen und Mustern nimmt den Betrachter mit auf eine Zeitreise voller Traditionen und Geschichten.

https://creative.sienawards.com/gallery