Holding The Camera
Das Schweizer Kameramuseum präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Festival Images Vevey die Ausstellung Holding the Camera von Alberto Vieceli. Bis zum 24. Januar sind die auch witzig anmutenden Bilder zu besichtigen.
Zwischen 2015 und 2019 hat der Zürcher Grafikdesigner mehr als 700 Bilder in Handbüchern, Broschüren, Faltblättern und Fotozeitschriften gesammelt. Die meisten dieser Publikationen stammen aus den 1950er und 1960er Jahren, einige sind jüngeren Datums. Diese Bilder haben eine didaktische Funktion. Sie zeigen die ideale Art und Weise, eine Kamera zu halten, egal ob sie so winzig wie eine Spionage-Minox oder so sperrig wie eine grossformatige Sinar-Kamera ist.
Alberto Vieceli hat rund 350 dieser Bilder aus dem Buch Holding the Camera ausgewählt, das kürzlich von every edition, dem Verlag des Grafikers und seines Partners Sebastian Cremers, herausgegeben wurde. Er hat sie nach Positions- und Einstellungskriterien klassifiziert und eine sowohl dokumentarische als auch ungewöhnliche Bestandsaufnahme der besten Art, eine Kamera zu halten, erstellt.
Der Übergang vom Buch zur Ausstellung ist eine weitere kreative Geste. Im Museum untergräbt Alberto Vieceli seine eigene Typologie, um eine andere, noch spielerischere und unerwartete Anordnung vorzuschlagen. Dieses Inventar hat den Wert eines Archivs, fast ein Konservatorium der guten Gesten im Zeitalter der Silberfotografie. Alberto Vieceli ist sicherlich ein erfahrener Grafikdesigner in der Serie, der Akkumulation, der Variation desselben Themas oder der umgekehrten Sichtweise (die Fotografen sind hier fotografiert). Aus heutiger Sicht sind die gewählten Bilder oft komisch und absurd. Aber sie behalten eine absolute Relevanz. Sie offenbaren das Herzstück des fotografischen Aktes, die unvergleichliche Verbindung von Mensch und optischer Maschine.
Alberto Vieceli (1965) mit Sitz in Zürich betreibt zusammen mit Sebastian Cremers ein Grafikdesign-Studio. Beide arbeiten hauptsächlich im kulturellen Bereich. Ihr Portfolio umfasst Bücher, grafische Identitäten, Videos, Ausstellungen und Installationen. Alberto Vieceli und Sebastian Cremers haben zahlreiche schweizerische und internationale Preise gewonnen, wie zum Beispiel den Preis für Grafikdesign des Chaumont Festivals, den Schweizer Designpreis, den Jan Tschichold Preis und die schönsten Schweizer Bücher.
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