SCHÄTZE DER NATUR­FOTOGRAFIE

FOTOGRAFEN AUF SPURENSUCHE

Unser Blauer Planet hat viele Gesichter. Mal erscheint er anmutig, schroff, gefährlich, mal auch sanftmütig. Wer sich auf das Abenteuer Natur mit der Kamera einlässt und ihren Spuren folgt, wird früher oder später mit großartigen Motiven belohnt. Wir zeigen die Siegerfotos der renommiertesten Wettbewerbe in 2018.

Man mag meinen, dass den Menschen und die Natur eine Hassliebe verbindet. Auch wenn wir ein Teil von ihr sind und unsere kollektive Existenz in Abhängigkeit zu ihr steht, leidet unser Planet mit all seinen Tieren und Pflanzen weiter unter unseren vermeintlichen Bedürfnissen. Aktuell sieht man beispielsweise in der Vermüllung der Weltmeere eine der größten Bedrohungen für die Umwelt seit Menschengedenken. Es soll schon in uns stecken: das Plastik. Doch es gibt eine Gegenbewegung: Engagierte Weltenbürger, die sich für das größte Ökosystem einsetzen und die Tag für Tag Tonne um Tonne Müll aus dem so wichtigen Lebensraum fischen. Ein Projekt fällt dabei in den sozialen Medien besonders auf – das Unternehmen 4Ocean. Weltweit werden Helfer beschäftigt, die nicht nur den Schmutz am Strand und im Ozean sammeln, sondern den Plastikmüll sogar zu schmuckhaften Armbändern verarbeiten. Das mit den Verkäufen erzielte Geld wird für neue Helfer und die Bearbeitung neuer Gebiete verwendet.

Auf Europaebene diskutieren Politiker derzeit zudem über ein Plastikverpackungsverbot, um das Aufkommen zumindest einzudämmen. Denn Experten gehen davon aus, dass allein von Europa aus 150.000 bis 500.000 Tonnen Abfall in das Meer gelangen. Im Jahr 2016 entstand in Deutschland pro Kopf 220 Kilo Verpackungsmüll, so das Umweltbundesamt. Der EU-Durchschnitt liegt mit 167 Kilo pro Einwohner deutlich darunter.

Der Umweltschutz schwappt auch über den Kontinent hinaus: In Afrika beginnt man, verstärkt Kunststoffabfälle zu sammeln und wiederaufzubereiten – wenn auch in erster Linie, um für seinen Unterhalt zu sorgen. In Deutschland ist, vorerst, im Hambacher Forst ein großer Schritt zur Erhaltung der Natur geschafft. Ehemals inhaftierte Aktivisten sollen sogar für die unrechtmäßige Festnahme mit anschließender Untersuchungshaft laut Gerichtsurteil entschädigt werden. Zeichen wie diese sind es, die wachrütteln und optimistisch stimmen.

Weltweit haben sich Fotowettbewerbe genau das gleiche Ziel auf die Fahne geschrieben. Durch Fotokunst auf Missstände hinzuweisen und die vielen Facetten unseres schönen Planeten festzuhalten sowie in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Letztes Jahr ernannte beispielsweise die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen e.V. (GDT) Britta Jaschinski für ihr Foto von einem abgetrennten Elefantenfuß zum Gesamtsieger des “Europäischen Naturfotograf des Jahres”. Ein schockierendes Bild, das viele bewegte.

Autor: Roman Späth