Robert Lebeck fotografierte Maria Callas und andere Stars

ROBERT LEBECK. HIERZULANDE

Jetzt ist sie im Kino gestartet: Die Geschichte der großen Maria Callas (gespielt von Angelina Jolie). Robert Lebeck ist der Operndiva 1959 begegnet und hat sie in seiner ganz typischen Art abgelichtet: In einem authentischen Moment. Dieses Porträt sowie zahlreiche andere Aufnahmen des legendären Fotografen zeigen die Rüsselsheimer Opelvillen vom 9. Februar bis 15. Juni 2025.

Ob Willy Brandt, Elvis Presley oder Romy Schneider –Robert Lebeck (1929-2014) kam allen ganz nah. Der bedeutende Fotograf Robert Lebeck schuf in über dreißig Jahren ein umfangreiches Werk, das im Fotojournalismus und in der Porträtfotografie neue Maßstäbe setzte. Sein sicheres Gespür für aktuelle Themen und die Begabung, sie mit wenigen Bildern zu erfassen, setzte vielbewunderte Standards auf dem Gebiet der Reportagefotografie. Dabei interessierten Lebeck stets die Menschen mehr als die Ereignisse; er richtete den Blick oft auf das Kleine, wenig Beachtete und wurde mit persönlichen Aufnahmen zu einem scharfsichtigen Illustrator und visionären Deuter der Geschichte.

Die Ausstellung „Hierzulande“ beleuchtet mit ausgewählten Reportagen aus Deutschland von 1955 bis 1983 sein unbestechliches Auge für den entscheidenden Moment: Lebeck fotografierte, wenn geküsst, getrunken und getanzt, aber auch, wenn geweint und gelitten wurde. Mit seiner charismatischen Gabe zur stillen Beobachtung kam er den Menschen nahe. Für „Deutschland im März“ fuhr er beispielsweise 1983 ohne Ziel und konkreten Plan los und fand seine Motive in ausgelassen feiernden Karnevaljecken, einem sterbenden Wald im Schwäbischen, Hunger und Armut am Hamburger Hafen oder einer alten Dame, die Unterwäsche im Sonderangebot unter die Lupe nimmt. Mit seinen Aufnahmen dokumentierte Robert Lebeck die kleinen und großen Szenen des Alltags in der alten Bundesrepublik und hielt damit ein Stück Zeitgeschichte fest. Gleichzeitigfand Lebeck Zugang zu hohen Persönlichkeiten: Willy Brandt begleitete er für mehr als zwei Jahre, dokumentierte Wahlkampf, Wahlsieg und die ersten Schritte im Amt des Bundeskanzlers; zahlreiche Porträtfotografien von Romy Schneider zeugen von dem hohen Vertrauen, das die Schauspielerin Lebeck entgegenbrachte. Auch Maria Callas, Alfred Hitchcock oder Josef Beuys hielt er subtil und ebenso eindringlich fest

Im Fokus seiner Ausstellung „Hierzulande“ stehen seine prägenden Deutschlandbilder. Das Besondere ist, dass zum Teil noch nie veröffentlichte Fotografien von Robert Lebeck auch Teil der Retrospektive sind. Heimkehrer, Bonner Republik, Deutschland im März bilden in der umfassenden Schau über 150 Fotografien ebenso Themenblöcke wie Elvis Presley, Maria Callas oder Romy Schneider.

Vorstand und Kuratorin der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim ist Dr. Beate Kemfert.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Kunsthalle Lüneburg und dem Kunstarchiv Lüneburg der Sparkassenstiftung Lüneburg.

www.opelvillen.de